Unser Gehirn braucht Verbundenheit!

Darstellung der Verbundenheit zweier Menschen über das soziale Organ Gehirn
Das menschliche Gehirn ist ein soziales Organ, und seine neuronale Architektur ist auf zwischenmenschliche Verbundenheit hin angelegt. […] Ein gesundes Gehirn neigt ganz natürlich dazu, sich zu verbinden. Abtrennung macht das Gehirn nervös.Don Joseph Goewey

„Ein gesundes Gehirn neigt ganz natürlich dazu, sich zu verbinden.“ – der Satz hallt in meinem Gehirn nach. Gefühlt nicken jetzt sämtliche (Spiegel)Neuronen bestätigend mit ihren Köpfen, erheben mahnend den Zeigefinger und rufen im Chor „Ich hab’s immer gesagt!“.

… wir brauchen das Miteinander wie einen Bissen Brot!

Treten wir mit unseren Mitmenschen in Verbindung, sei es durch ein Gespräch oder ein Lächeln, werden unsere Spiegelneuronen aktiviert. Dabei handelt es sich um jenes neuronale Netzwerk, das dafür verantwortlich ist, dass sich bei uns das Gefühl der Verbundenheit einstellt. Es ermöglicht uns, die Gedanken anderer Menschen zu lesen und sich in sie einzufühlen. Empfindet mein Gegenüber Freude, partizipiert mein Gehirn ebenfalls daran. Das Ping-Pong-Spiel der Gefühle kann beginnen.

Die Erfahrung des Abgetrenntseins erzeugt Angst“, schrieb Erich Fromm, der große Sozialpsychologe. „Sie ist, in der Tat, die Quelle sämtlicher Angst.“ Unser Gehirn ist auf die Verbindung mit anderen hin vernetzt. Gelingt es uns nicht, uns zu verbinden, dann können wir nicht wachsen und gedeihen, das hat die Forschung zu diesem Thema hinlänglich bewiesen.Don Joseph Goewey

Verbundenheit schaffen

Illustration Spuren der Verbundenheit im Gehirn.

Dieser Angst des Abgetrenntseins können wir auf zwei Ebenen begegnen, auf der Ebene des Wahrnehmens und auf der des Handelns.

1 – Wahrnehmen: Im Auge des Sturms herrscht immer Stille. Dieser Satz hat mich schon oft aus der Angst geholt und mir den Mut geschenkt hinzusehen. Wenn es ums Wahrnehmen geht, brauchen wir diesen Mut. Die Innenschau eröffnet uns einen ersten Blick auf unsere inneren Bilder, sprich jene Muster, die unser Wahrnehmen beeinflussen.

In welchen Momenten fühle ich mich sozial abgetrennt? Welcher Gedanke begleitet dieses Gefühl des Abgetrenntseins? Ist der Gedanke wahr? Kann ich 100% sicher sein, dass es wahr ist? Was fühle und denke ich, wenn ich diesen Gedanken denke? Was wäre ich ohne diesen Gedanken?

Diese hypothetischen Fragen helfen uns unsere Glaubenssätze zu hinterfragen, ihre Wirkung bewusst zu machen und damit den Grundstein für Veränderung zu legen.

2 – Handeln: Dem Wahrnehmen folgt im Idealfall ein reflektiertes Handeln. Ein Handeln, das immer beim ICH beginnt und seine Kreise Richtung DU zieht.

Einer der Wege der Verbundenheit führt über die Metta-Meditation. Metta wird mit Freundlichkeit‚ liebende Güte oder bedingungslose Liebe übersetzt. Die Metta-Mediation vermittelt den Meditierenden ein Gefühl von Liebe und Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber. Die Metta-Meditation erfolgt in 5 Stufen:

  1. Entwickle Wohlwollen und Freundlichkeit gegenüber dir selbst.
  2. Lass anderen Person Wohlwollen, Freundlichkeit und Liebe zukommen.
  3. Lass einer Person, zu welcher du kein spezielles Verhältnis (weder Zu- noch Abneigung) hast, Wohlwollen zukommen.
  4. Lass einer Person, mit der du Ärger hast, Wohlwollen zukommen. Der Ärger soll nicht in den Vordergrund treten, visualisiere die Person einfach als Mensch mit ihren Sehnsüchten und Ängsten.
  5. Lass deine liebevollen und wohlwollenden Gefühle frei und lass sie über alle Personen hinweg fließen.

Meditation hinterlässt Spuren im Gehirn!

Studienergebnissen (B. Fredrickson) zufolge führt die regelmäßige Durchführung der Metta-Meditation auf mehreren Ebenen zu Veränderungen:

  • Mentale Ebene: die Meditierenden sind besser in der Lage achtsam im Hier & Jetzt zu sein und positive Ereignisse zu genießen.
  • Psychologische Ebene: die Selbstakzeptanz der Meditierenden steigert sich.
  • Soziale Ebene: die Meditierenden können tiefere Beziehungen aufbauen und sind sich der Verbundenheit zu anderen bewusst.
  • Physische Ebene: die Meditierenden sind gesünder.

Verbundenheit erhöht die psychische Widerstandskraft (Resilienz). Sie lässt uns wachsen und stärkt unsere positive Grundeinstellung. Positive Emotionen erweitern (broaden) wiederum unseren Horizont und ermöglichen uns einen größeren Denk- und Handlungsspielraum. Der Kreislauf von Inner Growth und Inner Transformation nimmt seinen Lauf.


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >>Blog abonnieren!

Gehirn sucht Sinn!

Gehirn und Sinn
Ich habe 60 Jahre lang gründlich nachgedacht und die Schlüsselerkenntnis ist, zu verstehen: nichts existiert unabhängig.Dalai Lama

Nichts existiert unabhängig, und schon geht der Gedanke im Kopf spazieren. NICHTS EXISTIERT UNABHÄNGIG, prangt es in großen Lettern an den Wänden der Erinnerung. Existiert sogar der Zufall, der uns scheinbar ganz ungeplant, unverhofft zufällt, in Abhängigkeit von dem was wir sehen wollen und können?

Das Sehen-Wollen

Unser Gehirn ist Meisterin im Verdrehen von tatsächlichen Realitäten. Mehrmals täglich spielt es mit uns den Streich der Verwandlung. Tatsachen werden gemäß unserer inneren Bilderwelten, gefiltert, bewertet und in neue Realitäten gekleidet.

Nichts existiert unabhängig von unseren inneren Bilderwelten. Daher lohnt es sich in jedem Fall, ab und an einen ehrlichen Blick auf die eigenen Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsmuster zu werfen.

Warum das Denken dem Sinn folgt!

Wir gehen davon aus, dass unser komplexes, lernfähiges Gehirn uns seine enorme Assoziationsfähigkeit zur Verfügung stellt, um die Welt zu erkennen. Dabei lassen wir die Tatsache außer Acht, dass sich unser Gehirn vorwiegend an bekannten und für uns sinnvollen Denkmustern orientiert. Wie ein Filter legen sich diese Muster über unsere Wahrnehmung und lassen nur das durch, was für uns Sinn macht.

So ungewöhnlich es klingen mag …

Das Denken ist also niemals Selbstzweck, sondern in all seinen Formen, selbst in seinen für andere bisweilen absurden Ausprägungen, immer nur Instrument, Werkzeug zur fortwährenden Erzeugung von Kohärenz und damit der Suche nach dem Sinn.Gerald Hüther

Kohärenz – das Gehirn im Energiesparmodus

Sämtliche Prozesse im Gehirn sind darauf ausgerichtet, dass sie möglichst reibungslos miteinander kooperieren. D.h. unser Gehirn ist auf einem sogenannten Energiespar-Trip und versucht, energieintensive Aktivitäten, wie beispielsweise das Bewältigen von Problemen oder das Initiieren von Veränderungen, möglichst zu vermeiden. Kohärenz nennen die Neurobiologen diese energiesparende Arbeitsweise des Gehirns.

Warum der Sinn das Gehirn aus der Komfortzone holt!

Wie es scheint, ist das Gehirn somit nicht der beste Motivator, wenn es darum geht Veränderungen herbeizuführen. Was braucht es also, um dennoch die Komfortzone verlassen zu können und ins Tun zu kommen? Laut des Neurobiologen Gerald Hüther braucht es eine ordentliche Portion SINN, sprich einen Impuls der stark genug ist, um das Motivationssystem in unserem Gehirn zu aktivieren.

Ein unerfüllter Wunsch sorgt überraschender Weise ebenfalls für Chaos (Inkohärenz) im Gehirn, und treibt den Energieverbrauch in die Höhe. Denn das Gefühl, dass etwas fehlt, erzeugt im Gehirn einen energiefressenden „Problemzustand“, der möglichst rasch beseitigt werden soll. Gelingt es uns, angetrieben durch motiviertes, sinnvolles Gestalten, das Problem „Wunscherfüllung“ zu lösen, belohnt uns unser Gehirn mit der Ausschüttung von Glückshormonen. Das erfolgreiche Tun führt dazu, dass sich im Gehirn ein Zustand erhöhter Kohärenz einstellt, sprich das Gleichgewicht ist wiederhergestellt.

So wie es aussieht macht es durchaus SINN, bekannte Wege zu verlassen und trotzt höherem Energieverbrauch neue Spuren zu ziehen! Denn sinnvolle Veränderung bringt Glück!


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >>> Blog abonnieren!

Die Zeit des Gestaltens …

In meiner Erinnerung sitze ich noch immer auf diesem Baum, unweit meines Elternhauses. Den Zeichenblock auf dem Schoß, kritzle ich flink, mit mehr oder weniger begabten Strichen, meine Gedanken aufs Papier. Meine Erinnerung tanzt mit schelmischen Blick auf der Bühne der inneren Bilder. Beim besten Willen, es gelingt mir einfach nicht, sie abzurufen, die gestalterischen Ergüsse, die sich damals Gehör verschafft haben.

Der Schelm lässt die Glocken der Vergangenheit laut klingen, aber sind die Bilder meiner Kindheit wahrhaftig? Ist schon damals für mich die Zeit des Gestaltens angebrochen?

Die Zeit

„Der einzige Grund, weshalb die Zeit existiert, ist, damit nicht alles auf einmal passiert.“Albert Einstein

Saß Einstein barfuß am Baum, als ihm dieser Gedanke mit der Zeit kam? War es vor oder nach diesem Gedanken, dass ihn die Schwerkraft wieder Richtung Boden zog?

Die Zeit des Gestaltens vs. das Gestalten der Zeit

Einstein gibt mir mit seinen Worten das Gefühl, dass es irrelevant ist, wann was passiert. Und doch verbringen wir so viel Zeit damit, unsere Zeit zu gestalten. Ich saß in einem überhitzten Vortragssaal als mich die Worte des Zukunftsforschers Harry Gatterer aus meinem innerlichen „Was-muss-ich-morgen-erledigen“-Modus rissen. Seine Aussage sinngemäß wiedergegeben: wir lieben es zu planen, aber es macht uns (laut Forschung) nicht glücklich!

Wenn uns das Gestalten der Zeit, sprich das Planen, so wenig glücklich macht, warum schlagen wir dann immer wieder den gleichen durchgetakteten Weg ein? In meinem direkten Umfeld befinden sich gar nicht so wenige Menschen, die Anfang des Jahres wissen, wie sich ihre nächsten 12 Monate gestalten. Diese Menschen behaupten jedoch, es mache sie glücklich, wenn der Terminkalender kein unbeschriebenes Blatt enthält.

Wenn wir so viel Energie ins Gestalten der Zeit investieren, bleibt uns dann noch genügend Zeit zum Gestalten?

Zurück auf den Baum

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass mich der Schelm der Erinnerung nicht betrügt und ich tatsächlich in jungen Jahren auf diesem Baum vor meinem Elternhaus gesessen bin. Auch wenn ich mich nicht mehr an den Inhalt meines gestalterischen Ergusses erinnern kann, so ist mir sehr wohl das Gefühl präsent, dass diese Zeit des Gestaltens eine ganz besondere war.

Vergessen in der Zeit, darf man das tun, was jetzt gerade gut ist. Die Achtsamkeitstrainer*innen, mich eingeschlossen, predigen es unablässig, das Zauberwort der Aufmerksamkeit, das Gefühl der Präsenz und das Sein im Hier & Jetzt.

Der Schelm der Erinnerung lässt grüßen!

Die Zeit lässt uns die Dinge der Reihe nach erleben. Aneinandergereiht, wie die Bäume einer endlos langen Allee, stehen sie da, die Dinge der Zeit. Lasst uns gedanklich die Baumreihe entlang wandern, bis zu jenem Baum, wo die Zeit des Gestaltens unser Leben ausgefüllt hat. Ich behaupte mal kühn, dass jeder von uns diesen einen Baum in seiner Erinnerungsreihe hat.

Hast du den einen Baum gefunden? Dann ist es jetzt wohl an der Zeit deinen (virtuellen) Kalender beiseite zu legen und der Zeit den Raum fürs Gestalten zu geben.

Feel it!
Tanja Maria

P.S.: Ich liebe es noch immer zu gestalten. Ich sitze zwar nicht mehr auf dem Baum :-), aber der verträumte Blick in die Zeitlosigkeit ist mir geblieben. Mit Tusche & Feder verwandle ich meine Gedanken in zarte Illustrationen.


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >> Blog abonnieren!


Beitragsbild: (c) Jörg Rusche | www.bild-punkte.at

Welchen Hut trägst du heute?

4 Frauen mit Hut; jeder Hut hat ein Motto

JEDEN TAG TRAGEN WIR EINEN GEDANKEN*HUT. NICHT IMMER TUN UNS DIE DARIN VERSTECKTEN GEDANKEN GUT. DARUM WÄHLE WEISE, WELCHEN HUT DU HEUTE TRÄGST.

Es sind viele Hüte, die wir täglich tragen. Manche kleiden uns gut und lassen uns aufrecht durchs Leben gehen. Andere verkleiden uns gut und sorgen dafür, dass wir jene sein können, die wir sein wollen. So mancher Hut ist uns zu groß, rutscht uns unaufhaltsam ins Gesicht und versperrt uns den Blick auf das, was wichtig ist. Aus manchen Hüten sind wir längst herausgewachsen und nur die Gewohnheit sorgt dafür, dass wir sie nicht von der Hutablage kicken. Und dann gibt es noch jene Hüte, die uns die anderen aufsetzen, weil sie glauben, dass sie uns passen (müssen).

Welchen Gedanken*Hut trage ich heute?

Jeden Tag versuche ich meine Wahl bewusster zu treffen und den Blick in den Spiegel ehrlicher zu gestalten. Passt mir der Hut noch? Haben meine Gedanken darunter genügend Freiraum? Schränkt mich der Gedanken*Hut in meinem Tun auch nicht ein?

Die Hutfrage!

Die Hutfrage beschäftigt mich schon seit vielen vielen Jahren. Ob als Goldschmiedin, Wirtschaftsinformatikerin, Unternehmensberaterin, Mentaltrainerin oder Illustratorin, ich habe in meinem Leben schon viele Hüte getragen.
Die Frage: „Wer bist du und was machst du?“, konnte ich noch nie mit nur einem Satz beantworten. Ich liebe die bunte Vielfalt auf meiner Hutablage, aber sie macht auch ordentlich viel Arbeit. Mit jedem Hut tauche ich in ein eigenes gedankliches Portfolio ein, ein Spagat, den es immer wieder aufs Neue zu meistern gilt.

Das Projekt Gedanken*Hut

Den Rollen-Spagat zu meistern ist eine Kunst, die vielen von uns (Frauen) auf den Leib geschneidert ist. Die Hutvielfalt scheint mit jedem Lebensjahr größer zu werden. Anstatt dass wir unsere bunten Schätze mit Stolz präsentieren, neigt Frau mit Vorliebe dazu, ihr Können und Wissen unter dem Hut der Bescheidenheit zu verstecken.

Aus der Deckung zu treten, der Kreativität Raum zu geben und dem eigenen Tun mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, ist Anlass und Motivation des Projektes Gedanken*Hut #gedankenhut.

DIE VISION * Der Hut kleidet und verkleidet. Der Hut als Symbol dafür, dass wir mutig und bewusst entscheiden dürfen, welchen (Gedanken)Hut wir tragen.

DAS ZIEL * Zum Reflektieren und Gestalten einzuladen. Frau darf sich ihren ganz eigenen Hut gestalten, der ihr jenen Rahmen gibt, den sie hier und heute braucht.

DIE IDEE * Frauenköpfe mit verschiedensten Hüten zu illustrieren, wobei jeder Hut ein Thema besetzt.

DIE UMSETZUNG * Entstanden sind 12 Frauenköpfe mit Hut, wovon sich in einem ersten Schritt 5 präsentieren wollen.

Die Frauen mit Gedanken*Hut

Jede der fünf Hut tragenden Damen hat ihre eigene Geschichte, ihren ganz speziellen Charakter und vor allem einen klaren Fokus.

Rosalie kann ihre Locken kaum bändigen, warum sollte sie es mit ihren Gedanken tun? Gedanken*Freiheit ~ ist ihre Basis für Toleranz und Offenheit.

Ihr Motto: Gedanken*Freiheit ~ Ich lasse sie fliegen!
Joana hat ihr Leben mehr als nur im Griff.
Mit dem Gefühl der unbegrenzten Möglichkeiten im Gepäck, begibt sie sich auf Reisen.

Ihre einzige Challenge: Muss ich heute schon wieder machen was ich will?
Auf Olivias Nase tanzt keiner mehr! Sie trägt ihren Hut mit Stolz und mit einer gesunden Portion Abgrenzung.

Sie lebt ganz nach dem Motto: Auf meiner Nase tanzt keiner mehr. – Ich weiß, was ich will!
Matilda hat viele Talente und mittlerweile auch den Mut diese zu zeigen. Jeden Tag riskiert sie es aufs Neue und wächst über sich hinaus.

Ihr innerer Antrieb: Ich riskiere es. Ich wachse über mich hinaus.
Hannah lebt und liebt die Begegnung. Ins Gespräch zu kommen, Verbindungen zu knüpfen und Brücken zu bauen liegt ihr am Herzen.

Ihr Motto: Ich baue Brücken ~ jeden Tag aufs Neue. Denn das ICH braucht das DU!

Ein Gedanken*Hut für dich?!

Welcher Gedanken*Hut soll dich inspirieren? Die Illustrationen zum Thema Gedanken*Hut gibt es in unterschiedlichen Formaten im #worteformenbilder ONLINE SHOP.


P.S. Gemeinsam

Das Projekt Gedanken*Hut ist im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes *Spielbein* entstanden. Initiiert durch die Einladung von Iris Mayr, die Schaukästen im Basar (Hauptplatz 23) zu bespielen, haben Gabriela Mayrhofer, Iris Mayr und ich uns in den kreativen Prozess des Gestaltens begeben. Entstanden ist ein Projekt, das uns die Möglichkeit gab, unserem kreativem Tun Ausdruck zu verleihen.

Verbundenheit – Wenn Sprache uns die Nähe raubt!

Illustration - Symbol der Verbundenheit zwischen zwei Menschen

Abstand, Sperre, kontaktlos, Heimquarantäne, „das Leben einfrieren“, Isolation, #socialdistancing, #stayathome … viele Begrifflichkeiten und Hashtags der Distanz prägten 2020 unseren sprachlichen Alltag. Wichtig waren diese Initiativen des Abstands, um unsere Gesundheit zu wahren. Aber welche Spuren haben diese Worte auf unserer mentalen Landkarte hinterlassen?

Wenn sich Worte emotional aufladen!

Nicht selten erlebe ich es in meinem Alltag als Coach, dass ein einzelnes Wort bei meinem Gegenüber einen wahren Gefühlsorkan auslöst. Ein Wort, dem man bei nüchterner Betrachtung kaum einen zweiten Blick schenken würde, aktiviert andernorts eine innere Bilderkette, die großes Gefühlskino zur Folge hat.

Große Macht übt das richtige Wort aus. Immer wenn wir auf eines dieser eindringlichen Worte stoßen, ist die Wirkung physisch und geistig – und blitzartig spontan.Mark Twain

Steter Tropfen höhlt den Stein! Wenn Begrifflichkeiten immer wieder mit emotionalen Situationen in Verbindung gebracht werden, färbt sich der Begriff Schritt für Schritt mit dieser Emotion ein. Emotionale Konditionierung nennt sich dieser Prozess, mit dem prinzipiell jedes Wort emotional aufgeladen werden kann. (vgl. S. Schramm, C. Wüstenhagen)

Emotionale Wörter lassen auch unseren Körper nicht kalt. Unser Herz verändert seinen Takt, sowohl bei positiven als auch negativ belegten Wörtern. Diese körperliche Reaktion passiert auch dann, wenn wir die Worte nur unbewusst wahrnehmen.

Metaphern – wenn Worte Bilder formen!

„Das Herz brechen“, „Die Rechte mit Füßen treten“, „Ein Meer aus Tränen“ … wenige Worte reichen aus, um eine Kette an Assoziationen und Emotionen hervorzurufen. Genau das verleiht Metaphern eine nicht zu unterschätzende Macht. Sie aktivieren Erinnerungen (innere Bilder) und geben damit den Weg vor, wie wir eine Information bewerten und welche Handlungsentscheidung wir treffen. Metaphern wirken wie ein Scheinwerfer, sie werfen Licht auf einen Punkt/ein Bild und lassen den Rest im Dunklen verschwinden.

Der Linguist Georg Lakoff fasst es in klaren Worte: „Metaphors hide and highlight“ – was gesehen werden soll, wird gesehen. Grund genug, um sich wohl zu überlegen, welchen Metaphern man jetzt Raum gibt …

Wenn Sprache uns Verbundenheit schenkt!

In all dem physischen voneinander (Ab)Getrenntsein in den Monaten der Pandemie, war mein Bedürfnis nach sprachlicher Nähe, die Verbundenheit schafft, riesig groß. Es galt den mentalen Scheinwerfer ganz bewusst auszurichten und unsere Wahrnehmung mit ein paar Worten und Bildern der Verbundenheit zu füttern.

„Gemeinsam schaffen wir das“ – „Gemeinsam sind wir stärker“ – „Team Österreich“ – „Gesund bleiben“ – „zusammenhalten“ – „Solidarität“ … viele stärkende und verbindende Begrifflichkeiten fanden ihren Weg in das sprachliche Miteinander.

#verbundenbleiben – mit Kreativität Nähe schaffen!

Fakt ist, Worte hinterlassen Spuren in unserem Gehirn. Sind die Worte emotional aufgeladen, reagiert unser Gehirn schneller und speichert diese besser im Gedächtnis ab. Wiederholen wir die Worte, und koppeln wir sie im Idealfall an eine positive Emotion, wird aus der schmalen Gedankenspur Schritt für Schritt eine stabile Gefühlsautobahn.

Trotz physischer Distanz hatten wir die Wahl, mental das Getrenntsein oder das Verbundenbleiben zu verankern. Ich habe mich 2020 ganz bewusst fürs Verbundenbleiben entschieden und habe mit der Initiative #verbundenbleiben einen mehr oder weniger lauten Aufruf gestartet: „Findet kreative Mittel und Wege, wie ihr mit euren Liebsten trotz notwendiger Distanz in Verbindung bleibt und erzählt davon. Damit immer mehr Geschichten der Verbundenheit ihre Runden ziehen. Was ist mit dem guten alten Brief? Ein paar achtsame Worte im Briefkasten, statt am Handy-Display, schaffen so viel mehr an Nähe!

Viele Postkarten und Briefe, samt ausgedruckter Erinnerungsbilder, haben sich von meinem Schreibtisch aus auf den Weg quer durch Österreich gemacht. Das Öffnen des eigenen Postkastens wurde nicht selten von einem breiten Lächeln, Ausdruck purer Freude, begleitet, weil sich die Verbundenheit über den Postweg ihren Weg zu mir gesucht hat.

#verbundenbleiben – die Bildsprache

Als Mentaltrainerin versuche ich die richtigen Worte zu finden, um Impulse zu initiieren, die positiv nachhallen. Als Illustratorin poppt meist zeitgleich zum Wort ein Bild auf. Aus dem Bedürfnis nach Verbundenheit, trotz notwendiger Distanz, sind 2020 besondere Illustrationen entstanden, die mich auch heute noch begleiten.

Illustration - Symbol der Verbundenheit zwischen zwei Menschen

#verbundenbleiben #gesundbleiben #kreativbleiben

P.S.: Haben wir jetzt wieder zur notwendigen Nähe zurückgefunden?


Worte schenken

*worte formen bilder* – Illustrationen, die Nähe, Verbundenheit und Wohlbefinden schaffen. Notizblöcke, Poster, Tassen … eine bunte Vielfalt, die dir im Alltag positive Impulse schenkt.


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >> Blog abonnieren!

Braucht kreative Projektarbeit (k)eine Form?

Die Inspiration einfangen …

Der Gedanke kaum zu Ende gedacht, wird flink der Laptop aufgeklappt und das Allheilmittel des geradlinigen Denkens ins Spiel gebracht. Das unermüdliche Geklapper der Tastatur erfüllt sofort den Raum. Wo die Kreativität eben noch das Ping-Pong-Spiel der Kommunikation angeheizt hat, folgt jetzt wartendes Schweigen – das Gedachte muss in Form gebracht werden – ein Hoch auf die Tabelle!

Kontrolliert, Zeile für Zeile, Spalte für Spalte, Wort für Wort, Zahl für Zahl wird das kollektive Wissen aneinandergereiht. Mal wird sie rot, mal wird sie grün – die Zelle – Farbvielfalt statt Gestaltungsvielfalt! Was soeben laut gedacht wurde, wird jetzt leise in die Form verpackt – warum fällt es uns nur so schwer die Inspiration formlos zu halten?

Brauchen wir (k)eine Form?

Ich bin zu 100% ein visueller Denk-Typ. Wenn ich sage >>Ich mache mir ein Bild …<< meine ich das meist wörtlich. Mein Gehirn scannt seinen Formen- & Farben-Speicher und spukt nur wenige Sekunden nach dem initialen Gedanken-Impuls ein visuelles Ergebnis aus.

Damit das Ergebnis nicht im Nirwana landet oder der Verstand es nicht in seiner geradlinigen Struktur verschwinden lässt, wird das Bild flink zu Papier gebracht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Zeitraum, wo sich Intuition, Kreativität und losgelassenes Visionieren in die Hände klatschen, oft ein recht kurzer ist. Aus diesem Grund liegt vor meiner schwarzen Motorik-gesteuerten Tastatur immer ein weißes Blatt Papier. Stift und Papier stehen bereit, um gefühlsgesteuert über das Papier zu flitzen. Kein Formatierungsdruck hemmt den kreativen Fluss – ein Hoch auf die Skizze!

Die Kunst der bewegten Gedanken

Dem nicht genug, greife ich dann auch noch zur Schere und schneide gar nicht business-like die visualisierten Gedanken in die passende Form. „Removeable“ lautet das Zauberwort auf der Packung Klebeband. Ganz gegen das Motto „Was liegt, das pickt!“ – werden die Gedankenfetzen mit „Removeable-Klebeband“ wild an Wand geklebt, entfernt, neu positioniert, verschoben … bis sich ein rundes Bild ergibt.

Ich nenne es die >>Kunst der bewegten Gedanken<<, du kennst es vielleicht unter dem Begriff Mood Board, Visual Thinking oder Vision Board. Das Wording ist nicht relevant, vielmehr geht es um die Motivation dahinter: >>In Bewegung kommen, dem Denken mehr Raum geben und ihm neue Perspektiven schenken! Raus aus der digitalen, rein in die haptische Welt!<<

Das Rechteck bitte zur rechten Zeit!

Um nochmals auf Tabellen und andere formvollendete Tools zu sprechen zu kommen: Tabelle, Struktur & Co sind nicht zu verteufeln, jedoch bitte alles zur rechten Zeit. Viel zu schnell steigen wir ins strukturierte Planen, Abwägen und Beurteilen von Ideen ein. Wenig Zeit gönnen wir uns fürs losgelassene Konzipieren, Ausschneiden und Gestalten.

Die richtigen Fragen

WANN wollen wir WAS WIE machen. Wir kreisen in der Konzeptarbeit nicht selten um die immer gleichen Fragen. Mit meiner Systematik der 12 Prinzipien sprenge ich gerne so manchen konservativen Denk-Rahmen. 12 Möglichkeiten, 12 Ausgangspunkte, 12 Dimensionen des Handelns und 12 x 7 Fragemöglichkeiten bieten einen Rahmen der inspirieren darf.

  • Was ist der Wert von meinem Tun?
  • Welche Fähigkeit will ich zum Ausdruck bringen?
  • Wo darf ich Verantwortung übernehmen?
  • Welche alten Strukturen / Regeln / Abläufe gilt es aufzubrechen?

… um nur 4 von 84 Fragen zu nennen.

FOR BUSINESS ONLY – bewegen, skizzieren, positionieren, entscheiden ….

  • Du willst die nächste Projekt-Besprechung neu gestalten?
  • Du willst Impulse, die dich und deine Kollegen OUT-OF-THE-BOX denken lassen?
  • Du willst simple visuelle Tools – weg von rechteckigen Moderationskärtchen hin zur inspirierenden Formensprache?

Als Coach begleite ich dich mit den richtigen Fragen durch den Gestaltungsprozess. Als Illustratorin gebe ich den Fragen zusätzlich einen visuellen Rahmen, der dich inspirieren darf. ein.blick & worte formen bilder – es braucht beides, um ins kreative Gestalten zu kommen!

Wenn dem Glück der Sinn begegnet …

Wenn ich nur glücklich wäre, würde ich einen Tanz mit dem Apfelbaum wagen, mir seine roten Früchte stehlen und meinen Gaumen das süße Glück genießen lassen.

Zu hoch hängt der Apfel des Glücks. Unerreichbar verhöhnt er mich von da oben. Schütteln, rütteln – keine rohe Gewalt vermag mir das Glück in die Hände zu spielen.

So sitzt das Glück im Apfelbaum …

An manchen Tagen scheint das Glück unerreichbar. Auch die längste Leiter reicht nicht aus, um ihm näher zu kommen. Der Wunsch-Gedanke lässt es in all seinen schillernden Farben vor unserem inneren Auge tanzen. Aber ist das Gewand des Glücks tatsächlich so bunt?

Das gute Leben und die vielen Spielvarianten des Glücks!

Hedonismus trifft Eudämonie! Oder ohne Wortlexikon gesprochen: Genuss trifft Sinn! Nur allzu gerne stecke ich meine Nase tief ins Glück. Auf der Suche nach dem Apfelbaum samt Leiter bin ich letztendlich in der Antike gelandet. Denn dort waren die wahren Glücksexperten zuhause. Kein geringerer als Aristoteles prägte den Begriff der Eudämonie entscheidend mit.

Eine gelungene Lebensführung, gepaart mit einem ausgeglichenen Gemütszustand, der uns ein tugendhaftes Leben ermöglicht – so viel zur antiken Version der Eudämonie.

Manche Leute sehen im höchsten Glückspegel – der Selbstverwirklichung – die Fähigkeit, alle dem Organismus innewohnenden Potentiale auszuleben.Csikszentmihalyi, Mihaly

Selbstverwirklichung = Potentialentfaltung = Glück – das klingt ganz vielversprechend, aber ist der Weg der (Selbst)Verwirklichung nicht doch etwas zu schmal fürs breite Glück?

In der Kontrolle der negativen Emotionen liegt eines der Geheimnisse des Glücks.Stefan Klein

Die hohe Kunst der Kontrolle! Ich ziehe den Hut vor diesem Handwerk, wohlwissend, dass es den Mut des Loslassens braucht, um zu innerer Balance zu finden.

Wenn dem Glück der Sinn begegnet …

Die Spiel- und Erklärungsvarianten des Glücks sind unendlich groß und doch starte ich noch einen Versuch sie sinnhaft zu erfassen …

1) Sinnhaftigkeit macht uns nicht nur glücklich, vielmehr ist es auch gesund!

Wer sein Leben als bedeutungsvoll empfindet lebt länger!“ Eine kraftvolle Aussage, die uns die Wissenschaft hier vor Augen führt. Wenn wir unser Leben für sinnvoll empfinden, achten wir viel bewusster auf unsere Gesundheit, so das Conclusio diverser Studien.

Die Untersuchungen der Psychologin Barbara Fredrickson gehen sogar noch einen Schritt weiter: ein sinnbehaftetes (eudämonisches) Wohlbefinden hemmt schädliche Entzündungsreaktionen und stärkt unsere Immunabwehr.

2) Glück ist die Erfahrung von Freude und Sinn!

Ja, wir dürfen einfach nur genießen und der puren Freude Tür und Tor öffnen! Aber so wie jeder Berg seine Täler braucht, wächst das Glück neben der hohen Freude auch durch den tieferen Sinn.

3) Zugehörigkeit – wie wir Glück & Sinn sprichwörtlich begegnen können …

Bedeutung ist nicht etwas, das wir in und für uns selbst erschaffen. Bedeutung liegt vielmehr größtenteils in anderen.Emily Esfahani Smith

Der kurze Blickwechsel, das wortlose Danke, ein einfaches Lächeln für eine kleine Hilfestellung im Alltag, nicht selten sind es diese scheinbar belanglosen Begegnungen, die uns so viel Bedeutung schenken. Diese kurze Verbundenheit zwischen oftmals Fremden zaubert Sinn in unser Leben und schafft damit eine wertvolle Basis für unser Glück.

4) Zwecklos ist sinnlos!

Es ist DIE Aufgabe, die uns ermöglicht einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, sei es im Großen oder im Kleinen. Sie öffnet uns die Augen für den Sinn im Leben und beschenkt uns mit einem neuen Blick fürs Glück.

Sinn ist gesund!
Glück braucht Freude + Sinn!
Begegnung bringt Sinn!
Aufgabe fordert Sinn!
Gießkanne mit der Aufschrift Sinn

Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von *worte formen bilder* informiert werden? >>Blog abonnieren!

Fokus, Fokus, Fokus

Fokus, Ziele

Warum ich jetzt mein Tun auf Linie bringe!

Dies ist keine belanglose *be motivated* Story, sondern ein ganz klarer Arbeitsauftrag an mich und vielleicht auch an Sie? Hier geht’s zum Plan B … 

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich durch diese herausfordernde Zeit komme – in erster Linie als Mensch, aber natürlich auch als Unternehmerin. Wie es mir gelingt, trotz sehr schwieriger Auftragslage die Motivation hoch zu halten und Projekte voranzutreiben, die das Lockdown-Format bedienen und dieses im Idealfall auch überleben.

Ich bin ganz ehrlich, es ist nicht einfach. Und vor allem, nicht jeder Tag ist gleich. Denn selbst als Mentaltrainerin hat man seine Schmerzgrenze. Aber zum Glück habe ich Tools, die mir dabei helfen nicht in die Lockdown-Sackgasse zu laufen und wenn doch, dies möglichst bald zu erkennen.

Trick Fokus

Einer meiner „Tricks“ ist so banal, dass ich ihn bis vor kurzem für nicht erwähnenswert hielt. Aber da er mich immer wieder aufs Neue fordert, um mich letztendlich ans Ziel zu bringen, kann er doch so verkehrt nicht sein. Der Trick lautet:

  1. Fokus
  2. Fokus
  3. Fokus

Ich entscheide ganz bewusst, welchen Aufgaben ich meine Aufmerksamkeit schenke und versuche den Fokus und die Energie dort für einen definierten Zeitraum zu halten.

Trick Begeisterung

Wer schon einmal in das strahlende Lächeln von Katharina Liensberger nach einem verpatzten Skirennlauf geblickt hat weiß, was ich mit Fokus meine. Trotz der soeben eingefahrenen Niederlage ist sie, wenn man ihre Aussagen vor der Presse richtig interpretiert, mit ihrer Aufmerksamkeit rasch wieder beim Ursprungsziel „Ich will und werde das Beste geben!“.

Als Mentaltrainerin spitze ich bei den Interviews mit unseren alpinen Stars immer die Ohren und schließe insgeheim Wetten ab, wer von ihnen mental an und mit sich arbeitet. Ich gestehe, ich bin ein echter Katharina Liensberger Fan, da die Begeisterung, die sie in ihrem Job anscheinend verspürt, ungefiltert auf mich überspringt und mich wieder daran erinnert …

  1. Fokus
  2. Fokus
  3. Fokus

… kombiniert mit einer großen Portion Freude am Tun.

Motiviert am Weg oder stur in Richtung Sackgasse?

Ich erlaube mir aktuell nicht, rechts oder links zu schauen. Klingt schlimm, ist es aber nicht! Derzeit ist diese klare Fokussierung mein Antriebsmotor und Erfolgsrezept. Das „Rechts und Links“ beinhaltet für mich symbolhaft das Neue, die Zukunftsmusik, die Möglichkeiten, das Unbekannte, die Spielereien etc.

Normalerweise übe ich mich täglich im vorausschauenden Blick und liebe es Dinge auszuprobieren.  Aber, ich habe in den letzten Monate gelernt, dass damit auch viel Enttäuschung und Frustration verbunden ist. Zu viele inspirierende Ideen und Impulse sind an den aktuellen Rahmenbedingungen gescheitert, zu viel Begeisterung ist im Lockdown-Geschehen verhallt. Daher brauche ich einen erfolgreichen Plan B, der sich aus einer gesunden Mischung aus Begeisterung, Risiko und Realismus zusammensetzt.

Mein Plan B – DIE LISTE!

Ich bin nicht der Typ „Warten-bis-alles-besser-wird“, ich will aktiv gestalten. Um jedoch motiviert zu bleiben, brauche ich Erfolgserlebnisse in Form von Aktivitäten, die Sinn machen und nicht ins Leere laufen. Um dem Sisyphus-Dilemma zu entgehen, habe ich mir eine Liste gemacht – DIE LISTE!

DIE LISTE enthält Ziele und konkrete Arbeitsaufträge, die definitiv Sinn machen und vor allem krisenunabhängig von mir vorangetrieben werden können.

Liste für die Zielarbeit

Das mag jetzt wenig zukunftsorientiert anmuten, aber das ist mein Weg, um die Motivation hoch zu halten und regelmäßig große oder auch kleine Erfolgserlebnisse einzufahren. Wie gesagt …

  1. Fokus
  2. Fokus
  3. Fokus

Mit dem regelmäßigen Gegencheck hinsichtlich aktueller Sinnhaftigkeit des Ziels, kann ich das Risiko, mich blind in Richtung Sackgasse zu arbeiten, minimieren.

Mit Fokus zum Egoismus?

Um mögliche Diskussionen vorwegzunehmen – Fokus bedingt weder Egoismus noch unreflektiertes Handeln! Nicht rechts oder links zu schauen heißt für mich nicht, mein Umfeld aus den Augen zu verlieren oder Dinge unreflektiert anzunehmen. Im Gegenteil, mehr denn je braucht es den Blick Richtung Begegnung, Miteinander und Toleranz. Denn aus der physischen Distanz ist mittlerweile eine große soziale geworden.

Gedankenbox

Darum richte ich meinen Fokus auch immer wieder auf Impulse, wie die Gedanken*Box, die Verbundenheit und soziale Nähe schaffen.

Sie wollen automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >>> Blog abonnieren!

Sprachlos? Ich schenke dir „nur“ ein Wort …

Gedankenbox

Raus aus der Sprachlosigkeit, rein in die Gedanken*Box! Wenn die Worte einen Rahmen brauchen, dann ist es an der Zeit für das Wort*Geschenk!

Sind wir sprachlos?

Manchmal fehlen uns dieser Tage die Worte. Der Blick auf die aktuelle Realität, mit all ihren Facetten, macht viele von uns sprachlos. Dabei hat diese Sprachlosigkeit so viele Gesichter …

  • wir wollen nicht mehr darüber sprechen was gerade ist, denn es sind schon genug Worte geflossen.
  • wir haben uns nichts mehr zu erzählen, weil immer das Gleiche, oder eben nichts, passiert.
  • wir mussten uns von liebgewonnen Begegnungs- und Gesprächsformaten verabschieden, und haben uns nicht die Mühe gemacht neue zu finden.
  • wir haben in der Sprachlosigkeit eine gewisse Bequemlichkeit entdeckt, die uns davor schützt, uns mit unterschiedlichen Meinungen auseinanderzusetzen.
  • wir haben einen Punkt der digitalen Müdigkeit erreicht, wo das Bedürfnis nach Austausch unter dem digitalen Staub erstickt wurde.

Ich bin nicht mehr bereit all diese Ausreden der Sprachlosigkeit hinzunehmen! Ich wünsche mir, dass wir aktiv werden! UND, ich will einen Beitrag dazu leisten, dass wieder echte, bedeutsame Worte die BesitzerIn wechseln!

Wenn Worte wirken …

Worte steuern unsere Aufmerksamkeit, sie heben Konzepte hervor und rücken sie in unser Bewusstsein. Ein einfaches Wort kann eine wahre Flut an inneren Bildern auslösen. Bilder, die unser Denken und folglich unser Handeln steuern. Darum macht es immer Sinn, die Wortwahl achtsam zu gestalten. Denn Sprache bildet nicht nur Realität ab, sie erschafft auch Wirklichkeiten.

Die Gedanken*Box

Worte formen Bilder – welche Wirklichkeit wollen wir mit unseren Worten erschaffen?

Gedanken*Box

Ich habe den Worten eine Bühne, oder vielmehr eine Verpackung, gebaut. Die #worteformenbilder Gedanken*Box bildet den Rahmen für deine besonders wichtigen, wertschätzenden, schönen … Worte. Gut verpackt in einer zart illustrierten Papierbox wechseln sie als Wort*Geschenk ihre BesitzerIn. Die Gedanken*Box fungiert wie ein Treibhaus, einmal darin gepflanzt, dürfen die guten Gedanken dort wachsen.

Wie entsteht die Gedanken*Box?
  • Unter folgendem Link kannst du das Schnittmuster für die Box downloaden: Gedanken*Box ~ Wort*Geschenk
  • Drucke die Vorlage wenn möglich auf einem etwas stärkeren Papier aus, dadurch gewinnt die Box an Stabilität.
  • Schneide die Papiervorlage an den dickeren Außenlinien aus, falte sie entlang der dünnen Linien und stecke den Würfel zusammen.
  • An der gekennzeichneten Klebestelle etwas Klebstoff auftragen oder ein doppelseitiges Klebeband positionieren und damit den Papierwürfel ganz einfach in seiner Form fixieren.
  • Schneide den Schachtelboden aus und klebe ihn im Schachtelinneren am Boden an. Somit hältst du deine stabile Gedanken*Box in Händen.
Was mache ich mit der Gedanken*Box?

Tja, da gibt es unendlich viele Möglichkeiten … um nur einige zu nennen:

  • Du stellst sie auf deinen Schreibtisch und schenkst ihr jeden Tag ein Stück Aufmerksamkeit indem du sie mit positiven Gedankenimpulsen (Worten, Sprüchen etc.) befüllst oder dir eine Inspiration daraus ziehst.
  • Du befüllst die Gedanken*Box mit positiven Wort-Impulsen und schenkst sie deinem Partner/deiner Partnerin, deiner Freundin/deinem Freund, deinem Gegenüber …
  • Du nimmst die Gedanken*Box mit ins Büro und stellst sie gut befüllt deiner Kollegin/deinem Kollegen auf den Schreibtisch. Solch unterwartete, kleine Geschenke lösen im Gehirn eine wahre Flut an Glückshormonen aus und schaffen damit, trotz Homeoffice, Büro-Schichtbetrieb & Co, ein bisschen mehr an Nähe.
  • Du befüllst die Gedanken*Box mit ein bisschen Gehirnnahrung und stellst sie deinen Kindern auf ihren Homeschooling-Platz.

Deine Kreativität und dein Ideenreichtum sind gefragt! Beim Wort*Geschenk kann man prinzipiell nichts falsch machen. Übrigens, in die Papierbox passen neben den Worten auch kleine (süße) Überraschungen.

#verbundenbleiben

Schon im März 2020 habe ich den Aufruf nach (sprachlicher) Verbundenheit trotz physischer Distanz gestartet ~ #verbundenbleiben. Als (Mental)Trainerin & Coach ist es mir ein echtes Anliegen, dass wir gerade jetzt immer wieder einen kritischen Blick auf unsere Gedankenwelt werfen.

  • Was beschäftigt mich?
  • Gelingt es mir positive Impulse in den Alltag zu holen?
  • Wenn ja, was stärkt mich?
  • Mit wem teile ich diese positiven Inspirationen?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht jeden Tag gleich leicht fällt sich zu motivieren und einen positiven Blick auf die Dinge zu werfen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass in uns sehr viel kraftvolles Potential steckt, das uns in positiver Art und Weise dazu antreibt, bewusst und gestärkt durch diese Zeit zu kommen.

Mein Anliegen ist es, Impulse zu setzen, die dich/uns dabei unterstützen, die Zuversicht, die Leichtigkeit und vor allem die Freude zu bewahren bzw. wiederzuentdecken. Darum freue ich mich, wenn viele inspirierende Wort*Geschenke auf den Schreibtischen, Esstischen und dergleichen landen.


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >>> Blog abonnieren!

Warum wir jetzt den richtigen Hebel brauchen …

Hebel gesucht

… und es an der Zeit ist Charakter zu zeigen!

Gebt mir einen Hebel, der lang genug ist […] und einhändig bewege ich die Welt.Archimedes

Große Worte! Passen Sie in unsere „kleine“ Welt?

„Die Produktivitätsquote ist im Homeoffice zu gering!“, mit diesen oder ähnlich motivierenden Worten werden derzeit die MitarbeiterInnen wieder zurück in den Büroalltag zitiert. Der naive Wunschgedanke eines neuen Miteinanders verschwindet unter dem Deckmantel des Misstrauens. Impuls genug, um die 5 Disziplinen von Peter Senge zur Hand zu nehmen und die Grundregeln eines erfolgreichen, gemeinsamen Arbeitens und Wirtschaftens vor Augen zu führen.

Welchen Hebel müssen wir in die Hand nehmen?

Lautet wohl jetzt die Gretchenfrage! Der Hebel mag bei jedem Unternehmen ein anderer sein, und dennoch macht es gerade jetzt Sinn, das Handlungsfeld zwischen den 5 Disziplinen von Senge aufzuspannen, um die für den (Neu)Start notwendigen Ressourcen zu (re)aktivieren.

Die 5 Disziplinen

… einer lernenden Organisation oder einfach ausgedrückt, die 5 Disziplinen des Miteinander-Wachsens.

1 – Systemdenken

Die Geschäftswelt ist seit jeher durch viele kleine Fäden miteinander verbunden, ein isoliertes Agieren gibt es quasi nicht. Die aktuelle COVID-19 Krise hat uns das mit überraschender Härte aufgezeigt. Und dennoch neigen wir dazu, uns sehr fokussiert nur auf unser Tun zu konzentrieren.

Gerade jetzt, wo die vielen Systemteile und deren Verbindungen lahmgelegt wurden, wird uns ein ganz klarer Blick auf das geschenkt, was ist. Funktionierende wie auch blockierenden Abläufe im System Unternehmen, Team, Bürogemeinschaft etc. werden plötzlich sichtbar und verlangen nach alternativen Handlungsmustern.

 Impuls-Frage:  Welchen Mustern/Abläufen darf man jetzt besondere Aufmerksamkeit schenken?

2 – Personal Mastery

Personal Mastery bedeutet, dass man seine persönliche Vision kontinuierlich klärt und vertieft, dass man seine Energien bündelt, Geduld entwickelt und die Realität objektiv betrachtet.Peter M. Senge

Das Engagement hoch halten, die innere Motivation nähren, aufs Herz hören etc., all diese „weichen“ Faktoren fallen unter den Begriff der Personal Mastery. Gerade jetzt, wo ein Schulterschluss zwischen Agilität und Achtsamkeit passiert, wird diese persönliche Kompetenz der inneren Stärke als Must-have für agile Führungskräfte propagiert.

Personal Mastery ist die hohe Kunst der Selbstführung, Selbstschulung und Persönlichkeitsentwicklung. Sie geht mit der Fähigkeit einher, eine „kreative Spannung“, sprich die Kraft die zwischen Vision und gegenwärtiger Realität, aufzubauen und halten zu können.

Zeigt kreative Spannung zwischen den zwei Polen Vision und Realität.

Wie notwendig und wichtig jetzt eine neue gemeinsame Vision ist, ist wohl selbstredend. Wenn es UnternehmerInnen gelingt, sich mit dem Etablieren von Personal Mastery anzufreunden, wird jegliche Diskussion rund um den Produktionsfaktor Homeoffice obsolet.

Jetzt sind keine Management Qualitäten gefragt, die das Homeoffice-Konzept mit buchhalterischem Blick beäugen. Der Ruf nach echten Leadern, die sich auf den Menschen und seine Fähigkeiten konzentrieren, sollte jetzt ganz laut werden.

 Impuls-Frage 

: Welche persönlichen Fähigkeiten sind jetzt besonders hilfreich für das (unternehmerischen) Tun?

3 – Mentale Modelle

Mentale Modelle sind nichts anderes als Überzeugungen, Glaubenssätze oder Verallgemeinerungen, die wir erlernt haben. Klarheit bezüglich der eigenen mentalen Modelle zu erlangen ist für ein erfolgreiches Miteinander von entscheidender Bedeutung. Alleine das Wissen, dass wir die Welt durch die Brille unserer inneren Überzeugungen sehen und somit jegliche Meinung nur eine bloße Annahme unter vielen ist, hilft enorm an Toleranz zu gewinnen.

 Impuls-Frage 

: Welche mentalen Modelle (Überzeugungen) werden in dieser herausfordernden Zeit auf persönlicher Ebene und im Team sichtbar? Welche sind förderlich, welche blockieren?

4 – Gemeinsame Vision

Eine gemeinsame Vision, die von mehreren Menschen geteilt wird, kann eine enorme Zugkraft entwickeln. Menschen fühlen sich verbunden, wenn sie ein gemeinsames Bild der Zukunft miteinander teilen. Diese Verbundenheit überwindet so manche Gräben des gegenseitigen Misstrauens, der Mut- oder Antriebslosigkeit.

Damit eine gemeinsame Vision zu Entfaltung kommt, braucht es sowohl die kreative Spannung, die die Vision attraktiv hält, als auch das Systemdenken, das uns aufzeigt wo wir stehen und welche Hebel wir nützen können, um zum Ziel zu gelangen.

 Impuls-Frage 

: Welches Bild braucht das Team, um gemeinsam zu wachsen?

5 – Team-Lernen

Erfolgreiches Team-Lernen braucht einen ehrlichen Dialog. Ein Gespräch, das einen Raum eröffnet, wo Annahmen „abgestellt“ werden dürfen, um besprochen, revidiert, adaptiert und erneuert zu werden. Meinungen werden als Möglichkeiten und nicht als Wahrheiten dargestellt.

Während die Diskussion als eine Art verbales Ping-Pong-Spiel anzusehen ist, mit dem Ziel mit der eigenen Annahme zu gewinnen, verhilft der Dialog der Gruppe einen gemeinsamen Sinn zu erfassen.

 Impuls-Frage 

: Welche Dialoge werden im Team aktuell geführt? Welche sollten initiiert werden?

Wer hat jetzt den Mut Charakter zu zeigen?

Durch den Lockdown haben sich viele neue Wertigkeiten, Ängste und Überzeugungen geformt. Zu glauben, dass diese unser Miteinander unberührt lassen, könnte gefährlich sein. MitarbeiterInnen kommentarlos, oder gar mit einer Prise Misstrauen, vom Homeoffice ins Büro zu zitieren, hinterlässt tiefe Spuren auf der Motivationslandkarte.

Darum ein ernst gemeinter Appell an die UnternehmerInnen und ihre Führungskräfte: Trotz dem Druck, der jetzt von vielen Seiten wirkt, schenkt den 5 Eckpfeiler des Miteinander-Wachsens ein Stück Aufmerksamkeit. Hinterfragt Gegebenheiten, gebt der sozialen Kompetenz mehr Raum und zeigt Persönlichkeit. Es könnte sich nachhaltig lohnen!

Die Kernkompetenz von Führung ist Charakter.Waren Bennis

P.S.: Details zu den 5 Disziplinen: Die fünfte Disziplin, Kunst und Praxis der lernende Organisation; Peter M. Senge


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >> Blog abonnieren!

Der süße Sommer-Erwartungs-Cocktail

Illustration Sommer Cocktail

… und seine bittere Note

Text & Illustration: Tanja Maria Peherstorfer

Das Cocktailglas ist prall gefüllt. Gelangweilt schwimmt die Cocktailkirsche zwischen Zitronen-Zesten und Minze-Blätter ihre Runden. Leise klatschen die Soda-Wellen an den faulen Kirschenbauch. Meeresduft liegt in der Luft.

Während die Meeresbrise sanft ihren salzigen Duft verströmt und sich alles in illusorischer Ruhe wiegt, durchbricht der Strohhalm ungestüm die Cocktail-Ruhe. Wie wild stochert er auf Minze-Blätter und Zitronen-Zesten ein. Unbemerkt hat sich das Crash-Eis auf den Boden des Cocktailglases zurückgezogen. Das unruhige Stochern macht jedoch auch vor ihm nicht Halt, klirrend wird das Eis durchbrochen.

Wo vor einem Moment noch Cocktail-Kirsche, Minze und Zitrone in stiller Eintracht ihren Runden zogen, herrscht jetzt Sturm im Sommer-Cocktail-Glas. All die süßen Erwartungen haben sich an diesen einen Strohhalm geklammert: >>Der Sommer muss Entspannung, Sport, Genuss, Spaß und Chillen bringen!<<

Das Sommer-Wollen

Am Rezept für den Urlaubs-Cocktail wurde den gesamten Vor-Sommer konsequent getüftelt. Innere Bilder von warmen Sommerabenden, heißen Badetagen, coolen Bike-Trails, Frühstück im Garten & Co haben sich im Gehirn bequem breit gemacht.

Voller Erwartungen stehen die Bilder in den Startlöchern und warten auf das Signal „Urlaub!“, um abgespult zu werden. Wenn dann endlich die Urlaubsglocke ertönt, sprudeln sie ungezügelt hervor und sorgen für manchen Sturm im Sommer-Cocktail-Glas.

Die sorgfältig angelegten Erwartungs-(Ge)schichten vermischen zu einem farblosen Gebräu. Bitter ist der Geschmack, wenn das Außen dem erwartungsvollen Innen so wenig entspricht.

Meine Sommer-Realität

  • An 4 von 7 Urlaubstagen trübt Schlechtwetter die Urlaubsbrille.
  • Die Arbeit schreit laut aus dem Homeoffice-Büro.
  • Der Putzteufel schleicht mit erwartungsvollem Blick aus der Besenkammer und drückt mir wortlos den Putzkübel in die Hand.

Bilder von flowigen Bike-Trails verschwinden unter dem leisen Geklapper der Tastatur – der Schlechtwetter-Ruf des Homeoffice-Büros wurde erhört. Bilder von entspannten Badetagen gehen im Schaum des Putzwassers unter. Ja, auch der Putzteufel wurde erhört.

Was bleibt …

Am Boden des ausgetrockneten Cocktail-Glases fristet nur noch die knallrote Cocktail-Kirsche ihr tristes Dasein. Hat der Sommer die gewünschte fruchtig-leichte Süße gebracht?

Rezepte für den erwartungslosen Geschmack

Tja, Mentaltrainerin hin oder her – heuer bin ich leider voll in die Sommer-Erwartungs-Falle getappt. Mein Cocktailglas ist leer, es braucht ein neues Rezept!

  • Die knallrote Erwartungs-Kirsche wird aus dem Glas gekickt – ist eh viel zu süß.
  • 1 cl Vergangenheit: das schönste Sommer-Erlebnis 2019 … rein damit ins Glas!
  • 1 cl Zukunft: welch schöner Herbst-Moment steht jetzt schon im Kalender?
  • 50 cl Hier & Jetzt: was war heute mein besonderer Moment – die kleinen Dinge verleihen dem Cocktail fruchtigen Geschmack!
  • Ein süßer Hauch von Vorfreude auf das was kommen mag, verziert den Rand des Glases.
  • Zitrone und Minzeblatt, um unsere Geschmacksnerven an die Frische des Sommers zu erinnern.
Illustriertes Sommer-Cocktail Rezept

Gerührt, nicht geschüttelt. Goodbye Summer!


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? Blog abonnieren!

Weniger denken. Mehr schreiben.

Unentwegt bewegt es sich, das gedankliche Karussell. Unser Gehirn ist der unermüdliche Motor, der uns nicht stillstehen lässt. Bilder von uns selbst, von anderen und der Welt spulen sich durch unsere neuronalen Netzwerke. So wunderbar unser Denken sein kann, so sehr fordert es uns auch. Ungefragt schleicht sich so manches gedankliche Muster in unsere tägliche Routine:

„Ich kann nicht …“ – „Ich muss …“ – „Ich darf nicht …“

Im simplen Glaubenssatz-Format werden die Spuren gezogen. Gedanken formen sich zu inneren Bildern. „Film ab!“ – die innere Fiktion wird zur äußeren Realität indem wir ins Handeln kommen.

  • Zu 95% läuft der Gedankenfilm unbewusst ab.
  • In 90% der Fälle wählen wir immer die gleich Spur.
  • Der innere Gedankenfilm überdeckt die äußere Realität – 80/20 lautet hier das überraschende Verhältnis.

So viel Intellekt wurde uns geschenkt und dennoch begnügen wir uns mit einer Gedankenspur und blenden die Realität fast vollständig aus?

Gut oder böse – schwarz oder weiß – like it or not! – Herz auf Rot oder Ignoranz auf Grün? Denken wir wirklich in diesen eigens gezimmerten Schubladen? Ist das unser Weg, um der Vielfalt der Eindrücke Herr zu werden? Oder sollten wir einfach …

… weniger denken und mehr schreiben?

Ja, das täte uns gut!

Wird dem Gedanken durch die Schrift Form gegeben, wird ihm durch die Form Raum geschenkt und durch den Raum Präsenz verliehen – dann sehen wir schwarz auf weiß, wohin uns unsere Gedankenspuren tatsächlich führen.

Schreiben kann so vieles sein …

Im Alltag ist es ein unabkömmliches Hilfsmittel. Email, ToDo-Listen, Projekt-Konzepte, PR-Texte etc., mehr oder weniger geübt zaubern wir die Worte aufs Papier. Nur selten lösen sich dabei die Finger von der Tastatur.

Das „zweite“ Schreiben!

Da gibt es aber noch dieses „zweite“ Schreiben, wo Stift und Papier die Vermittler zwischen Gedanken und Welt sind. Wo die Intuition Wort für Wort aneinanderreiht. Wo der innere Zensor schweigend ins Leere starrt. Dieses „zweite“ Schreiben verfolgt nicht immer einen Zweck, und dennoch ist sein Wirkungskreis groß.

  • Ob Morgenseiten, die uns achtsam in den Tag starten lassen.
  • Ob Dankbarkeitsbuch, das uns die Augen fürs Glück öffnet.
  • Ob Affirmationen, die uns neue innere Bilder schenken.

Es gibt viele Methoden um schreiberisch ins freie Denken zu kommen.

Illustration Achtsame Worte

Jetzt mehr schreiben!

Lege dir jetzt ein Blatt Papier (A4-Format) bereit und vervollständige, ohne groß nachzudenken, folgende Sätze:

  • Ich schätze …
  • Kaffee trinke ich immer …
  • Loslassen kann ich …
  • Traurig war ich …
  • Ein Stück Kuchen ist …
  • Das Glück zeigt sich …

Nach dem Vervollständigen dieser Sätze bleibt der Stift am Papier. Ganz egal wo du gerade gedanklich stehst, fülle die restliche A4-Seite mit den Gedanken, die JETZT auftauchen.

Wichtig: kein innerer Zensor schreit laut „NEIN!“, keine Rechtschreibprüfung korrigiert, kein Stopp bremst den Schreibfluss.

Du weißt trotzdem nicht, was du schreiben sollst? Dann notiere die Worte „Ich weiß nicht was ich schreiben soll“ immer wieder aufs Papier. Es wird der Punkt kommen, wo sich neue Gedanken und Worte formen, die auf die Papierbühne wollen.

Am Ende der A4-Seite angelangt? Die Worte sind geschrieben, welches Gefühl bleibt?

Mehr Schreiben.

Schreiben ist eine köstliche Sache; nicht mehr länger man selbst zu sein, sich aber in einem Universum zu bewegen, das man selbst erschaffen hat.Gustave Flaubert

Du willst automatisch über aktuelle Beiträge sowie über die kostenlosen Vorlagen, Inspirationen & Tools von *worte formen bilder* informiert werden? >> Blog abonnieren

Gelesen: „Wie Träume wahr werden“

Neben dem, was schon existiert, und dem, was nicht existiert, […] gibt es auch noch das, was noch nicht existiert, was aber jederzeit Realität werden kann, wenn dafür günstige Bedingungen eingetreten oder geschaffen worden sind.Gerald Hüther

Die Träume – das noch nicht Existierende! Nicht erfüllte Träume erzeugen in unserem Gehirn Inkohärenz. Sprich ein Ungleichgewicht, das den Energieverbrauch im Gehirn erhöht. Wir spüren intuitiv, dass irgendetwas aus dem Lot ist und versuchen alles zu tun, um wieder ins Gleichgewicht zu finden. Aber tun wir das richtige?

>>Wie Träume wahr werden<< – was verbirgt sich hinter dem Titel des neuen Buches von Gerald Hüther, Sven Ole Müller und Nicole Bauer? Ein Kochbuch für Traumfänger? Eine Anleitung, um wieder Balance ins Köpfchen zu bringen?

Be inspired …

Ich habe schon immer gerne geträumt. Tagträume gehörten als Kind zu meinem täglichen Ritual. Das Erwachsenwerden hat sie weggespült, diese wunderbaren, kurzweiligen Phantasiereisen und hat das erreichbare Ziel anstelle des nebulösen Traums treten lassen.

In meinem letzten Blogbeitrag „Wenn der Traum mit dem Wunsch spazieren geht“ habe ich dir einen ersten Einblick in den lautstarken inneren Dialog zwischen Traum und (scheinbarer) Wirklichkeit gegeben. Anscheinend ein gedanklicher Vorbote, der mir das druckfrische Buch von Gerald Hüther in die Hände gespielt hat.

Schon seit Jahren hefte ich mich an die literarischen Fersen des Hirnforschers Gerald Hüther. Immer wieder begeistert es mich, wie er Menschen mit seinen Worten dazu anregt ums krumme Eck zu denken.

Inspiriert bin ich. An Motivation habe ich gewonnen. Die Freude an meinem Tun ist wieder gewachsen. Das Bewusstsein, dass es, um die eigenen Potentiale entfalten zu können, den gemeinschaftlichen Austausch braucht, hat sich unübersehbar in mein Leben gestellt.

Das Buch und seine vielen Geheimnisse

Das Geheimnis der Potentialentfaltung!
Das Geheimnis des Gelingens!
Das Geheimnis funktionierender Gemeinschaften!

So viele Geheimnisse in einem Buch, das lässt mich nicht lange zögern, es braucht einen neugierigen Blick ins Buch …

Das eben erschienene (September 2018) Buch von Gerald Hüther, Sven Ole Müller und Nicole Bauer hat mich durch die ehrlichen, klaren Worte der Autoren und auch Protagonisten der Buchgeschichte gefesselt und berührt.

Es geht um die Geschichte von Nicole Bauer, Sven Ole Müller und deren Amateurteam, das 2016 völlig überraschend, mit nur elf Monaten Vorbereitungszeit, das Race Across America (RAAM) gewonnen hat. Das RAAM ist nicht irgendein Rennen – 5.000 Kilometer, 50.000 Höhenmeter, 12 US Bundesstaaten und 4 Zeitzonen werden Nonstop durchquert – nicht umsonst wird es als das härteste Radrennen der Welt bezeichnet.

Nein, dieses Buch ist nicht noch eines dieser Motivationsbücher, die den körperlichen und mentalen Kampf von SpitzensportlerInnen beschreiben und uns Normalos dabei ganz schön blass aussehen lassen. Es ist vielmehr die Geschichte einer Gemeinschaft, eines Teams, das sich zusammengefunden hat, um ein gemeinsames Ziel – einen Traum – zu erreichen.

Warum der Erfolg nicht (aus)reicht!

Es ist das Ziel, das unserem Weg eine Richtung vorgibt. Es ist der Wille, der uns den nötigen Antrieb gibt. Es ist der zu erwartende Erfolg, der unsere Motivation aufrechterhält.

Laut Hüther ist es nicht der Erfolg, der uns vorwärts bringt, sondern das Gelingen.

Der Erfolg ist ein Nebeneffekt des Gelingens.Gerald Hüther

Gelingen, bis jetzt war das für mich ein sehr schwach besetzter Begriff. Hüther führt in diesem Buch jedoch sehr anschaulich in die vier Geheimnisse des Gelingens ein.

Das Gelingen ist ein Ausdruck der Entfaltung eines bis dahin verborgenen, aber in den real existierenden Gegebenheiten bereits angelegtes Potential. Um es Wirklichkeit werden zu lassen, setzen wir unsere vorhandenen und verfügbaren Ressourcen ein.

… so das 4. Geheimnis des Gelingens.

Den Sinn bei Laune halten …

Mit meiner Selbständigkeit erfülle ich mir fast täglich mein großes Sehnen nach (Selbst-)Verwirklichung. Fokussiert versuche ich mein Handwerk als Mentaltrainerin für mich und meine persönliche Zielerreichung zu nutzen. Ziele spezifizieren, messbar machen, motiviert verfolgen, um möglichst bald bzw. oft einen Erfolg verbuchen zu können.

Der Fokus auf den Erfolg verstellt auch mir oft den Blick auf das Gelingen, sprich auf die Entfaltung meiner angelegten Potentiale. Schnell verliert man sich in all dem TUN und merkt gar nicht, dass sich die Begeisterung auf halbem Weg verabschiedet hat, das Gehirn sich schon lange fragend nach dem Sinn umblickt, der sich müde am Wegesrand niedergelassen hat.

JETZT braucht es einen Richtungswechsel! Das Gehirn fasst sich ein Herz, fokussiert den Sinn und lockt ihn mit dem Glückshormon der Vorfreude, um wieder in Bewegung zu kommen. Unser hauseigenes Antriebssystem springt an, die Rädchen laufen wie geschmiert, das Ziel wird motiviert weiterverfolgt.

In einem Bad von Glückshormonen schraubt sich die Begeisterung nach oben und der Weg verankert sich in unserem Gehirn. Sinn aktiviert, Weg beschritten, Lösung gefunden, Ziel erreicht – mit Freude gelernt! Es ist gelungen!

Das Buch inspiriert …

Gelingen – Gemeinschaft – Potentialentfaltung … beim Lesen dieses Buches formen sich viele neue Bilder. Die offenen Einblicke der Co-Autoren in ihre Motivationswelt machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen, das den Traum vom Gelingen ganz groß werden lässt. In Augenhöhe mit dem Willen steigt Lust, gemeinsam ins Tun zu kommen.

Sven Ole Müller:  „Entscheidend ist der Weg. Der Weg ist das Leben. Ergebnisse und Erfolge sind nur die logische Konsequenz.“

Nicole Bauer: „Wir haben den Beweis dafür geliefert, dass scheinbar Unmögliches im richtigen Teamgebilde machbar ist, dass es an der Zeit ist, mit unseren Konventionen bei der Auswahl von Menschen zu brechen, und vieles mehr.“

Absolut lesenswert! Absolut inspiriert!
Tanja

Atemlos. Warum manche Berge einfach zu hoch sind.

Ich habe es einfach vergessen. Es ist mir doch tatsächlich entfallen. Ich habe es ziehen lassen, schleifen lassen, mich antreiben lassen. Das Einfache, das immer am schwierigsten scheint. Das Selbstverständliche, das immer aus der Wahrnehmung rutscht. Das Alltägliche, das scheinbar keine Aufmerksamkeit braucht.

Wovon ich philosophiere? Vom ach so fließenden Atem.

Nein, ich spreche nicht von dem flachen Atem, der uns täglich begleitet. Der lässig neben uns herschlendert oder uns hechelnd die Laufstrecke entlang treibt. Der uns im Gespräch Raum gibt oder ihn uns auch nimmt.

Manche von uns kennen ihn gar nicht. Gut möglich, dass du ihm noch nie begegnet bist. Denn wie gesagt, auch ich habe ihn mal eben aus dem Leben gekickt.

DER ATEM, DER MEINEN HORIZONT WEIT WERDEN LÄSST.
DER ATEM, DER NICHTS BRAUCHT, DER NICHTS FORDERT.
DER ATEM, DER MIR MÖGLICHKEITEN ERÖFFNET STATT SIE ZU VERSCHLIESSEN.

ATEMLOS

Meine Atemlosigkeit will ich in Worte fassen. Nicht aus Exhibitionismus oder dem Wunsch interessant zu wirken, sondern einfach aus dem Bedürfnis heraus ehrlich Luft zu holen. Luft, um sie zu ersticken, meine Atemlosigkeit.

Ich bin Coach. Ich bin Trainerin. Ich bin Unternehmensberaterin. Ich bin Illustratorin. Ich bin Texterin. Ich bin Bloggerin. Ich bin Unternehmerin. Ich bin Hausfrau. Ich bin Partnerin. Ich bin Sportlerin. Ich bin Freundin. Ich bin Tochter. Ich bin Schwester. Ich bin …. atemlos.

Atemlos, weil ich selten Nein zum Leben sage, weil ich glaube die Erwartungen anderer erfüllen zu müssen, obwohl mir die eigenen schon über den Kopf wachsen.

Berg heil!

Wenn du auf den Berg blickst, den du dir in mühsamer Kleinarbeit vor dir aufgebaut hast, wie hoch ist er, dieser Berg an eigenen und fremden Erwartungen?

Also ich bin eine wahre Meisterin der hohen Erwartungen. So ehrlich darf ich sein, ich verlange viel, nicht nur von mir sondern auch von anderen. So wächst er täglich dieser Berg an „wollen“, „müssen“ und „sollen“. Obwohl er mittlerweile schon schwindlige Höhen erreicht hat, schultere ich mir noch immer bereitwillig die Erwartungen der anderen. Sag „Danke“ und schlepp sie wie ein Depp auf meinen Berg.

So bin ich erst vor kurzem in die Falle der fremden Erwartungen getappt. Eine scheinbar harmlose Begegnung, die mit der Frage „Wie viele Blogbeiträge veröffentlichst du pro Monat?“ ordentlich an Fahrt aufnahm. Messerscharf traf mich diese Frage, bin ich mir doch sehr wohl bewusst, dass meine Veröffentlichungsfrequenz eher bescheiden ist.

Stockend, mit einem unsicheren Erklärungsversuch an der Hand, begegnete ich der Frage mit den Worten „Manchmal ist es nur ein Beitrag pro Monat, weil meine Zeit-Ressourcen mir einfach nicht mehr erlauben.“. Man kann ihn förmlich riechen, den unsicheren Erwartungsdruck. Mit feiner Nase wird er von meinem Gegenüber freudig aufgegriffen. Eilig wird ein großes Paket geschnürt. Im zuckersüßen Papier verpackt, begleitet von den klaren Worten „Mindestens ein Beitrag pro Woche muss als anständige Bloggerin drin sein!“ landet das große Paket „Erwartungen an eine Bloggerin“ vor meinen Füßen. Atemlos sage ich brav „Danke“, packe es ohne Widerrede ganz oben auf meinen Erwartungsberg und lasse meine ToDo Liste gedanklich wieder um einen Meter wachsen.

Wir kennen alle diese Momente, Menschen oder Situationen, die uns unaufgefordert ins Leben gespült werden. Keiner fragt uns, ob wir das Paket haben möchten. Oft gedankenlos wird es uns vor die Füße geknallt. Statt es dankend abzulehnen oder ihm einen verbalen Fußtritt zu verpassen, bücken wir uns, schultern es und schleppen es den Berg hoch.

Am Weg vom Bergblick zum Weitblick

Ich war heute am Weg von Zell am Moos nach Mondsee. Gerade im gedanklichen Dauersprint die ToDo Liste auf und ab geradelt, biege ich schwungvoll am Badeplatz am Irrsee ein. Noch schnell ein Foto für den Instagram Account schießen, denn auch dieses „Must-do“ ziert seit letztem Wochenende das Gipfelkreuz meines Erwartungsberges.

Förmlich gedrillt wurden wir im Bootcamp für angehende Influencer. „One picture per day!“ lautete das Credo, um auf der Instagram Welle mitzusurfen. Die Zukunft liegt in digitalen Bilderwelten, ohne Traffic dieserorts existieren wir faktisch nicht in der (sozialen) Welt!(?)

Und so stehe ich am Steg am wunderschönen Irrsee, mache meine Fotos und will schon wieder zum Auto hasten, da schreit mein Körper atemlos „Pause!!!“. Platz genommen am Steg, die Füße baumeln über dem Wasser, der Blick verliert sich in der Weite …

„Ich habe zu atmen vergessen!“ – ganz plötzlich geht dieser Satz mit meinen Gedanken spazieren.

Er läuft den Steg entlang, springt ins Wasser, schwimmt weit hinaus und lässt sich dort am Rücken treiben. „Ich habe zu atmen vergessen!“ – ganz entspannt lässt er sich von den Wellen hin- und herschaukeln. Ohne erhobenen Zeigefinger zeigt er mir, wie es sich anfühlt sich von der Leichtigkeit (ver)schaukeln zu lassen.

Da treibt sie nun die Atemlosigkeit, ganz unerwartet hat sie sich vom Acker gemacht. Ein tiefer Atemzug, die Schultern wandern weg von den Ohren, mit einem leisen Knacksen geht der Brustkorb auf. Tja, so fühlt sich Atemfülle an …

„Ich habe zu atmen vergessen!“
Das Vergessen taucht unter.
„Ich atme.“
Ist das was bleibt.

„Ich atme“

… ein Satz, eine Affirmation, ein kleiner Trick, der uns zum Innehalten auffordert. Stehenbleiben, den (Erwartungs)Berg betrachten und dann wohlüberlegt entscheiden, wie hoch wir steigen und ob dieser Gipfel den Weitblick wert ist.

„Ich entscheide“

… welchen Berg ich erklimme. Oft ist es nicht die Aufgabe, die uns zu groß scheint, vielmehr sind es die damit verbunden Erwartungen. In den lautesten Farben läuft der innere Film ab und zeichnet uns großartige Bilder vom „Haben-Müssen“, „Sein-Sollen“ und „Können-Müssen“. Ich entscheide, welche dieser inneren Bilder zu meiner Realität werden! Ich entscheide, ob ich mich von der Aufgabe fordern oder den Erwartungen überfordern lasse.

„Ich kommuniziere“

… meine Erwartungen an mich. Laut ausgesprochen oder vielleicht sogar aufs Papier gebracht, stehen sie dann in herausfordernder Haltung vor mir. Ein lautes „Ja“ zu den notwendigen Erwartungen, ein sicheres „Nein“ zu den unnötigen, prestigeträchtigen „Must-Dos“ schafft Klarheit und schenkt uns das Rüstzeug für die richtigen Berge.

P.S.: Welchen Erwartungsberg besteigst du derzeit?


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von *worte formen bilder* informiert werden? >>Blog abonnieren<<!

Zeit und Punkt. Die ewige Suche nach dem richtigen Timing

Die Kunst als Lehrmeister*in! Warum wir von der Street Fotografie fürs Leben lernen können.

Ganz leise kommt es in Bewegung. Wellenförmig schmiegt es sich an den Rand, bevor die Hitze zu groß wird. Aus den Wellen bilden sich Täler und Berge, aus der Hitze wird eine kochende Glut. Wie wild hüpfen sie auf und ab, nur nicht verkochen!

Sofort besänftigt wird die heiße Brüh – 3 Minuten im wohltemperierten Whirlpool und die Eier sind fertig.

Zeit und Punkt

Ganz genau wissen wir, wann das Frühstücksei das heiße Nass verlassen muss, um uns wohl zu schmecken. 3 Minuten in der kochenden Brüh und es ist perfekt – Zeit und Punkt definiert.

Das war’s dann aber auch schon mit unserer Zeit-Punkt-Präzision. Nirgendwo sonst haben wir das Timing so perfektioniert, wie beim Eierkochen. Andernorts quälen wir uns mit der Zeitpunktsuche. Schieben und schieben ihn hinaus, in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch vom anderen Ende der Welt eine Helfer*in auftaucht, der oder die uns die Sache regelt.

Nur blöd, wenn da keiner ist, der für uns die Fäden in die Hand nimmt. Chancen bleiben ungenutzt, Konflikte werden nie gelöst, Verborgenes bleibt versteckt, Verschwiegenes wird nie gehört und viel Brodelndes kommt nie zur Ruhe.

Nur blöd, wenn sich dann wie aus dem Nichts die Ungeduld an unsere Seite stellt. Zu viel Zeit ist vergangen, auf den Punkt will sie es jetzt bringen. Die richtigen Worte zu sammeln, dafür bleibt jetzt keine Zeit. Nicht selten verbrennen wir uns mit der Ungeduld die Finger und erst recht die Zunge.

Beeil dich!

„Ich muss mich beeilen!“ nur einer der fünf Antreiber, die uns durchs Leben begleiten. Der Kopf fliegt den Schultern davon, in aerodynamischer Haltung hasten wir durchs Leben. Der Gedanke kaum zu Ende gedacht, schon kommen wir in Bewegung. 1, 2, 3, 4 Sachen schultern wir ohne Problem und auch die fünfte Sache jonglieren wir mit Leichtigkeit.

Obwohl unser „Beeil dich“ sich grundsätzlich keine Chance entgehen lässt, ist er/sie dennoch keine Meister*in des richtigen Zeitpunkts. Manch bedeutsamer Moment wird ungesehen von der Hektik verschluckt.

Den Moment einfangen

„Man ärgert sich am meisten über jene Bilder, die man nicht gemacht hat.“ – sagt der Fotograf an meiner Seite, Jörg Rusche. Er ist Meister darin, den richtigen Moment einzufangen. Oft recht alltäglich ist die Szenerie, die er aufs digitale Fotopapier bannt und dennoch haftet ihr etwas ganz Besonderes an. Denn sie existiert nur für einen Sekunden-Klick, um dann kaum gesehen in der Vergangenheit zu verschwinden.

Fotografie statt Mentaltraining

Durch und durch Mentaltrainerin gebe ich an dieser Stelle gerne meine Coaching-Weisheiten zum Besten. Nicht so dieser Tage! Heute darf mal die Kunst, im Speziellen die Street-Fotografie, unsere Lehrmeisterin sein. Wie können wir von dieser Profession das richtige Timing lernen?

Das kleine Regelwerk der Street-Fotografie

1.) Du musst schon da sein!

Die Street Fotografie: Um den richtigen Moment einzufangen, musst du schon da sein bevor „es“ passiert. Mit einem ersten Bild im Kopf bringt sich der/die Fotograf*in in Position, beobachtet die Szenerie und feilt geduldig an dem inneren Bild.

Das Leben: Dem richtigen Timing kann man nicht nachhetzen. Um den Zeitpunkt zu nutzen, müssen wir schon dort angekommen sein, im Moment, im Augenblick, wo wir die Chance mit aller Ruhe ergreifen können. Physisch und mental bringen wir uns im „Jetzt“ in Position und entwickeln ein Gespür für den „richtigen“ Augenblick.

2.) Folge deiner Intuition!

Die Street Fotografie: Das Bild im Kopf ist die eine Sache, die Realität die andere. Sich ganz einzulassen auf den Moment, ohne das innere Bild aus den Augen zu verlieren, ist jetzt die Kunst. Es ist die Intuition, die letztendlich entscheidet, wann der Auslöser gedrückt wird.

Das Leben: Wir haben meist ein ganz klares Bild im Kopf, wohin die Reise gehen soll. Die Gunst der Stunde zu nutzen, erfordert nicht selten eben dieses Bild loszulassen. Eine Tür geht zu, eine andere auf – jetzt kommt es auf die Intuition an, wann wir welchen Schritt setzen.

3.) Gib dem Zufall Raum!

Die Street Fotografie: In dieser Art von Fotografie wird nichts konstruiert, um die Szenerie zu verschönern. Menschen, Bewegungen, Architektur, Licht, Schatten … Elemente, die einfach da sind. Der Zufall mixt uns ein ganz spezielles Bild. Es liegt an der Fotograf*in, ob sie dieses zufällige („schöne“) Bild sehen kann oder nicht.

Das Leben: Um dem richtigen Timing den passenden Rahmen zu geben, konstruieren wir uns Welten, die uns die nötige Sicherheit zum Handeln geben. Der nüchterne Besprechungsraum für die ernsten Themen, das romantische Candle-Light-Dinner für den Heiratsantrag, die gemütliche Kaffeehausatmosphäre für das freundschaftliche Feedback-Gespräch … der Rahmen macht aber nicht immer das richtige Timing! Manchmal werden wir durch Zufall mit Menschen oder Situationen konfrontiert, die uns so manch neue Tür öffnen können, wenn wir wollen. Es liegt an uns, ob wir die Chance sehen und den zufälligen Moment ergreifen.

Die Kunst als LehrmeisterIn

Die Kunst ist ganz oft Lehrmeister*in. Sei es das geschriebene Wort, der illustrierte Text oder eben die Fotografie.

Mit dem Handy ist der Fotoapparat immer mit dabei. Vielleicht gönnst du dir beim nächsten Schnappschuss die Zeit, tauchst bewusst in den Moment ein, um dann Intuition und Zufall das Zepter zu überlassen.

(c) Jörg Rusche

Großes Danke an Jörg Rusche für den inspirierenden Austausch zum Thema Street Fotografie und seine wunderbaren Bilder!

Catch the moment!
Tanja Maria

Text: (c) Tanja Maria Peherstorfer
Bildmaterial: (c) Jörg Rusche


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >>Blog abonnieren!

Gehirn auf Urlaub! Selbstgespräche unerwünscht!

Richtig großzügig sind wir alle damit ausgestattet worden, ohne Einschränkung wurde diese Gabe beim Eintritt ins Erwachsenen-Leben verteilt: das unendliche Selbstgespräch, die gedankliche Dauerschleife, der redegewandte Einflüsterer oder wie auch immer wir diese konsequent präsente Stimme im Kopf nennen wollen.

Flieg hoch! Am liebsten würden wir diesen lästigen Dauergast zum Mond schießen. An schlechten Tagen rauscht er mit bis zu 60.000 störenden Gedanken durch unseren Geist. Kaum zu bremsen, hinterlässt er untrügliche (emotionale) Spuren in unserem Gehirn.

Kopf-Kino

Dabei hat genau diese Funktionalität des Gehirns, sich Dinge bis ins letzte Detail vorstellen zu können, sie emotional zu besetzen, um sie dann auch körperlich spürbar zu machen, enorme Vorteile.

So können wir unsere Gedanken unbeschwert auf Urlaub schicken, während wir körperlich am Weg zur Arbeit sind: die Zehen vergraben sich im heißen Sand, der Blick verliert sich am Horizont, die Wellen flüstern dem Ohr das Gefühl der Weite zu, die sanfte, salzige Brise lässt die Gedanken im Meer versinken …

Lassen wir uns mit allen Sinnen auf dieses Kopf-Kino ein, hat unser Gehirn kaum eine Chance zu entkommen. Hormonvoll schüttet es all sein Glück in uns aus und zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht – ganz unvorbereitet, im überfüllten Bus, am Weg zur Arbeit … lächeln wir plötzlich.

Kopf-Kino – statt dem Alltagsdrama läuft heute die Urlaubs-Schnulze.

Das Alltagsdrama kontrollieren

An Zukunftsängsten und Alltagssorgen leiden vor allem Menschen, die eine Fülle an angstbesetzten inneren Bildern abgespeichert haben.

Wenn wir einmal begonnen haben, die Welt durch eine dunkle Brille zu sehen, ist das Gehirn versucht, diese negative Stimmung aufrechtzuerhalten: Es wählt die Reize aus, die zur Gefühlslage passen.Stefan Klein

Und so schaukelt sich das Alltags- bzw. Angst-Drama langsam aber beständig auf. Die Gedankenfetzen der Angst oder Überforderung formen sich zu einem großen, mächtigen Angst-Bild, einer inneren Wahrheit, die sich im Außen nur bestätigen kann.

Um diesen manifestierten Bildern die Kraft zu nehmen, braucht es Kontrolle. Die Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben eine Möglichkeit entdeckt, wie die Vorstellungskraft des Gehirns dazu genutzt werden kann, negativ behaftete Erinnerung zu destabilisieren.

Control it!

Es geht um das unliebsame Wort der Kontrolle. Wir machen uns mehrmals täglich ein Bild der Zukunft oder auch Vergangenheit. Zusammengesetzt aus bruchstückhaften Erinnerungen formt es sich ganz ungeniert, ohne auch nur einen klärenden Blick auf die Realität zu werfen. Schwer geht es mir als Tagträumerin über die Lippen, ABER „das Gehirn/der Geist braucht Kontrolle!“.

Lernen wir die eigene Aufmerksamkeit dahingehend zu trainieren, dass wir ganz bewusst einzelne Elemente einer angstbesetzten Zukunftsvision unterdrücken, verliert diese Schritt für Schritt ihre eigentliche Kraft. (vgl. Psychologie Heute 10/2017 S.42)

So wie sich die Urlaubs-Vision durch emotionsgeladene Einzelheiten, wie den warmen Sand zwischen den Zehen, nährt, so lebt auch das Alltags-Drama von einer detailreichen gedanklichen Ausschmückung. Schaffen wir es jedoch unsere Vorstellungskraft zu kontrollieren, ermöglicht uns das, unseren Ängsten einen beschränkenden Rahmen aufzuerlegen.

Jetzt-Zeit vs. Grübel-Zeit

Menschen, die von einer Angst-Störung betroffen sind, mag dieser Vorschlag überfordern. Manchmal braucht es ungewöhnliche Methoden, um unerwünschte Gewohnheiten abzulegen.

Dr. Eni Becker (Prof. Klinische Psychologie) schlägt vor, sich die >>Gedanken-Zeit<< genau einzuteilen. Was nichts anderes heißt, als das es klar definierte Zeiträume für Grübel-Gedanken als auch Gedanken-Pausen gibt. Der/Die Betroffene vereinbart mit sich selbst ein Codewort – „Freiheit“, „Schnecke“, „Purzelbaum“- ungewöhnliche Begriffe sind erlaubt. Wird das Codewort ausgesprochen, verschreibt man sich damit eine sogenannte Grübel-Pause, sprich einen Zeitraum in dem man sich ganz bewusst und ausschließlich auf das Hier und Jetzt konzentriert. Gleichzeitig definiert man einen zweiten klar beschränkten Zeitraum (z.B. eine halbe Stunde), in dem man sich wieder in den Sorgen verlieren darf. (vgl. Psychologie Heute 10/2017 S.43)

Für Menschen, die sich täglich in sorgenvolle Gedanken vertiefen, soll dies eine Möglichkeit sein, ein bisschen Kontrolle über den Steuerknopf ihres Gedankenkarussells zu gewinnen.

Runter vom Gleis, rein in den Urlaubszug!

Nicht selten habe ich das Gefühl, als hätte mein Gedankenzug den völlig falschen Weg eingeschlagen. Gefangen auf den Gleisen ist kein Richtungswechsel möglich. So rufe ich dem Schaffner mein Codewort „Fl…..“ zu, langsam kommt der Zug zum Stehen und die Notausgänge öffnen sich widerwillig.

Aussteigen – pausieren – umsteigen – ich schicke meine Gedanken auf Urlaub!

Illustration über gedanklichen Urlaub

Wohin geht deine (Gedanken-)Reise?

Welche Bilder braucht dein Gehirn, um entspannt zur Ruhe zu kommen?

Sonne, Meer, Berge, Seen, …?

Welche Impressionen braucht dein Körper, um ins Urlaubs-Glück eintauchen zu können?

Hitze, Wind, frische Bergluft, Meeresrauschen …

… gestalte dir dein eigenes entspanntes inneres Urlaubsbild und tauche gedankenvoll + gefühlvoll ein!


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >>Blog abonnieren!

Shape it! Zeit für Gefühlsgymnastik!

 WO SITZT DER GEIST? IM KOPF …??? 
Das Bild vom Geist als Steuermann im Gehirn ist Schnee von gestern

Die Wissenschaft vermittelt uns mittlerweile ein völlig neues Bild vom Wirkungsraum des Geistes. Sie zeigt auf, dass Kommunikation nicht nur ein Dialog zwischen Geist und Gehirn ist, vielmehr findet sie unentwegt im gesamten Körper statt. Ganz und gar reiselustig vagabundiert der Geist dabei durch den Körper und zeigt sich in allen Zellen, vom Gehirn bis hin zum kleinen Zeh.

Körper- und geistvolle Erinnerungen

Wenn wir bis jetzt geglaubt haben, dass Erinnerungen nichts anderes als elektrische oder chemische Spuren sind, die sich ins Gehirn gegraben haben, liegen wir auch damit falsch. Denn so wie sich der Geist im ganzen Körper breit macht, sehen auch die Erinnerungen den Körper als ihr großes Spielfeld.

So verankern sie sich nur allzu bereitwillig in einem verspannten Nacken, im Fall von negativen Erfahrungen, oder zeigen sich in Form einer erfrischenden Gänsehaut, wenn wir gedanklich in die „positive Vergangenheit“ reisen.

Das Körpergedächtnis

Die Traumforschung hat nachgewiesen, dass sich Träumer dann am besten an die Bildergeschichten der Nacht erinnern, wenn sie genau die Körperstellung einnehmen, in der sie ihren Traum erlebten – ein kleines, ganz praktisches Indiz für die Realität der Körpererinnerung.Joachim Faulstich

Unterschiedlichste (psycho)therapeutische Verfahren machen sich dieses Wissen vom Körpergedächtnis schon lange zu nutze. So lässt sich der teils blockierende Verstand umgehen, indem man über den Körper auf vergangene Erfahrungen zugreift. So wird manche(r) schon die Erfahrung gemacht haben, dass eine einfache Berührung eine Flut an Gefühlen auslösen kann, die Erinnerungen, sprich (innere) Bilder, zum Vorschein bringt, die tief vergraben waren.

GEFÜHLE SIND UNSER WERTVOLLSTER ERINNERUNGS-ANKER, SOWOHL ZUM SPEICHERN VON ERLEBTEM ALS AUCH ZUM ABRUFEN VON VERGANGENEM.

Zum Glück braucht es den Körper – starte JETZT den Selbstversuch!

Wie sehr wir den Körper zum Gefühlserleben brauchen, lässt sich durch einen einfachen Selbstversuch zeigen:

Selbstversuch 1: Ziehe die Schultern bis zu den Ohren, verschränke die Arme vor der Brust und beiße die Zähne zusammen. Nun versuche ein Gefühl der Leichtigkeit hervorzubringen.

Selbstversuch 2: Schnapp dir einen Bleistift und klemme ihn zwischen deine Zähne. Deine Gesichtsmuskeln werden damit „gezwungen“ sich zu einem sogenannten „Duchenne-Lächeln“ zu formen. Die Mundwinkel wandern nach oben und die Augenwinkel verziehen sich zu wunderbaren Lachfältchen. Versuche nun ein Gefühl der Freude oder auch Leichtigkeit entstehen zu lassen.

Lächeln macht glücklich! – eine einfachere Form der Aktivierung unseres Körpergedächtnisses gibt es wahrscheinlich nicht.

[…] Wohlbefinden entsteht erst dann, wenn das Gehirn die richtigen Signale von Herz, Haut, Muskeln empfängt und deutet. Ohne unseren Körper wären wir zum Glücklichsein außerstande.Stefan Klein

Gefühls-Gymnastik

Um es auf den Punkt zu bringen: Körper braucht Glücksgefühle – Glücksgefühle brauchen den Körper. Ein einmaliges Lauferlebnis qualifiziert uns noch nicht für einen Marathon, ein simples „Bleistift-Lächeln“ wird wahrscheinlich nicht reichen, um uns dauerhaft aus der Reserve zu locken.

Wollen wir einen beweglichen Körper, sind wir bereit ihn regelmäßig zu trainieren. Wollen wir einen aufmerksamen, fokussierten Geist, der die wertvollen Seiten des Lebens im Blick hat, fehlt uns jedoch jeglicher (Trainings-)Plan.

Daher ist es an der Zeit für einen Trainingsplan in Sachen Gefühls-Gymnastik! Ich bin ein Freund der einfachen Dinge, daher darf ich dir folgende Trainings-Empfehlung geben:

Mindestens 1 x täglich „Lächeln“ + mindestens 1 x täglich „Hand aufs Herz“ + mindestens 1 x täglich „achtsamen Worte“.

Lächeln

Das Bleistift-Lächeln kennst du bereits. Diese Übung kannst du natürlich in alle Richtungen ausdehnen. So darf das äußere Lächeln mit dem inneren verschmelzen und sich im Herzen breit machen.

Hand aufs Herz

Diese Übung machst du am besten morgens. Nach dem Läuten des Weckers wandert ganz automatisch die Hand auf deinen Brustbereich. Ganz bewusst versuchst du deinen inneren Takt zu erspüren. Schenke dir mit der Hand auf deinem Herzen schon morgens ein Stück Geborgenheit, Selbstliebe, Leichtigkeit etc. – was immer du gerade brauchst.

Wenn du diese einfache Körperübung mit einem positiven Gedanken verbindest, setzt du dir damit einen wertvollen Körperanker. Ein Anker, den du durch die Bewegung „Hand aufs Herz“ jederzeit aktivieren kannst, vor allem in Situationen in denen man ein Stück Leichtigkeit gut gebrauchen könnte.

Achtsame Worte

… können ein positiver Spruch (Affirmation), dein Lieblingsgedicht oder ein berührender Text sein. Worte, die dich einladen deine Gedanken in eine positive, leichte oder auch beruhigende Richtung zu lenken. So wie der Geist durch den gesamten Körper vagabundiert, dürfen auch die Worte auf Reisen gehen. Vom Kopf bis zu den Zehen, das (Wort)Gefühl darf sich gerne breit machen.

Illustration zum Thema Achtsamkeit

Diese drei Übungen kosten dir wahrscheinlich nicht mehr als 5-10 Minuten deiner Zeit – Hand aufs Herz – wirst du es probieren?


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >>Blog abonnieren!

Sprache als Weg zur emotionalen Gesundheit?

Wie eine Seifenblase, die von Mund geblasen ihre Form dem Atem folgen lässt, so formen sich die Worte, gefüllt mit einem Luftzug voller Gedanken. Sonnenkraft, Frühlingspracht, Blätterwald, befreit atmend, kühles Nass, … Schritt für Schritt füllen wir die Seifenblase der Erinnerung mit unseren Worten.

Die Worte, woher kommen sie? Aus unserem rationalen Denken? Gesteuert durch unseren klaren Verstand beschreiben sie die Erinnerung an vergangene Frühlingstage? Oder stammen die Worte aus unserem tiefsten Gefühls-Dschungel, wo sie angetrieben von der Leichtigkeit von Moment zu Moment springen?

Unsere Worte – unsere inneren Bilderwelten

Sehen wir von manch fachlichen Begrifflichkeiten ab, entspringen die von uns gewählten Worte meist einer sehr individuellen inneren Bilderwelt. Eine Welt, geformt durch Erfahrungen, Begegnungen, Überzeugungen etc., die selbstverständlich und dennoch unbewusst bestimmt, was wir wie wahrnehmen. Als innerer Zensor sorgt sie dafür, dass nur jene Impulse unseren Wahrnehmungsfilter durchdringen, die unserer inneren Erfahrungswelt entsprechen. Deckt sich das Außen mit dem Innen, graben wir unsere gelernten Wortmuster aus und benennen den äußeren Impuls.

Die inneren Bilder hören …

Sind wir aufmerksame Zuhörer können wir aus der Antwort unseres Gegenübers oft wertvolle Einblicke in dessen innere Bilderwelten erlangen. Scheinbar sachlich werden Situationen beschrieben, jedoch durch die Wahl der Worte entsteht ein Bild, das ein ganz persönliches ist.

Sprache als Weg zur emotionalen Gesundheit?

Meine Freude an der Wort-Vielfalt teile ich anscheinend mit der Psychologie Professorin Lisa Feldman Barrett. Sie vertritt eine spannende These, die besagt, dass sich emotionale Gesundheit durch das Lernen neuer Wörter erreichen lässt. Wie genau kann das funktionieren? Feldman Barrett:

[…] je feiner das Vokabular eines Menschen ist, desto genauer kann das Gehirn Budget und Bedürfnisse des Körpers abgleichen. Man sollte sich beispielsweise nicht mit dem Begriff „glücklich“ zufrieden geben, sondern nach spezifischeren Wörtern wie „ekstatisch“, „glückselig“ oder „inspiriert“ suchen. Man braucht sich auch nicht auf seine Muttersprache beschränken. Man kann eine andere Sprache wählen und nach Konzepten suchen, für die die eigene Sprache keine Wörter kennt, wie die niederländische Emotion der Zusammengehörigkeit, gezellig […]Lisa Feldmann Barrett, Psychologie Heute, März 2018

Bewusst Gefühle konstruieren

Wir sind aktive Konstrukteure unserer Gefühle, so Lisa Feldmann Barrett. Wir sind keine passiven Empfänger von äußeren Impulsen, die dann zu innerem Gefühlschaos führen. Vielmehr interpretiert das Gehirn auf Basis von Vorerfahrungen (inneren Bildern) den wahrgenommenen sensorischen Impuls von außen oder auch aus dem Körperinnern und ordnet ihm eine Emotion zu.

Wollen wir nicht Passagier unserer emotionalen Welt sein, geht es in einem ersten herausfordernden Schritt darum, unsere inneren Bilderwelten zu verstehen, um sie dann gemäß unseren Wünschen zu gestalten. Das gesprochene Wort folgt dem gedachten Gedanken, der dem geformten inneren Bild entspringt. Die Ohren zu spitzen und den eigenen Worten Gehör zu schenken mag ein erster Schritt sein. Bringen wir die Worte ohne verschönernde Schnörkel, z.B. in Form von Morgenseiten*, zu Papier, gelingt es uns vielleicht das ein oder andere innere Bild sichtbar zu machen.

Worte formen Bilder

Glückselig … macht sich die (Wort-)Vielfalt am Notenblatt des Lebens breit.

Worte zu finden, die berühren, ist meine große Leidenschaft. Damit sie nicht nur den Verstand sondern auch das Herz erreichen, forme ich Bilder, die die Worte unterstreichen und dennoch wortlos ihre Wirkung zeigen.

Wort für Wort, Gedanke für Gedanke, Emotion für Emotion füllt sich das Notenblatt. Sichtbar wird unsere ganz individuelle Melodie, unser ganz persönlicher Takt. So wie sich unser Herzschlag gerne in seiner gesamten Rhythmus-Vielfalt zeigt, so braucht auch das Leben ab und an einen Taktwechsel. Als Wort- & Bild-Gestalterin gefällt mir Feldmann Barretts These, dass Wort-Vielfalt Emotions-Vielfalt erzeugt. Als Mentaltrainerin & Coach nutze ich die Emotions-Vielfalt der Worte ganz bewusste, um Impulse zu setzen und Veränderungen mittels Affirmationen mental und emotional zu verankern.

Welche Worte, Gedanken und Emotionen formen das Notenblatt deines Lebens?

 Hartelijk (herzlich), Tanja Maria


P.S.

*Morgenseiten sind aus dem Bereich der kreativen Schreibtechnik bekannt. Die Methode ist sehr einfach und dennoch unglaublich wirkungsvoll:

  1. Definiere den Schreib-Umfang – z.B. 2 A4-Seiten.
  2. Lege die Regelmäßigkeit und Dauer fest – z.B. täglich nach dem Frühstück, 3 Wochen lang.
  3. Beginne zu schreiben, ohne Zweck, Ziel oder Absicht. Der Stift berührt das Papier ohne zu pausieren – die gesamten 2 A4-Seiten lang.
Die Morgenseiten bringen uns wirklich auf die andere Seite: die andere Seite unserer Angst, unserer Negativität, unserer Launen. Und, was am Wichtigsten ist, mit ihrer Hilfe lassen wir den inneren Zensor hinter uns.Julia Cameron

Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >> Blog abonnieren!

Der NEUROCHIRURG, der sein HERZ vergessen hatte

Darstellung Buchcover von J. Doty

Buch TIPP: James R. Doty: Der Neurochirurg, der sein Herz vergessen hatte

Dein Herz ist ein Kompass, und es ist das größte Geschenk, das du besitzt. Wenn du dich einmal verläufst, benutze einfach dein Herz, es wird dich immer in die richtige Richtung führen.James R. Doty

Das Leben des jungen James Doty nimmt eine eindrucksvolle Wendung als er den kuriosen Zauberladen in seiner Heimatstadt Lancester betritt. Kartenspiele, Zauberstäbe, Plastikkelche, eine Mini-Guillotine, die Regale voll mit Büchern über Zauberkunst und Magie und dazwischen … Ruth, samt ihrem herzvollen Lächeln.

Dieses zufällige Zusammentreffen mit Ruth gestaltet sich für James als der Wendepunkt in seinem Leben. Obwohl Ruth der Zauberkunst nicht mächtig ist, lehrt sie ihn den größten Zauber, den wir in unserem Leben lernen können.

Die Magie, die ich dir zeigen werde, kannst du nicht in einem Laden kaufen. Sie existiert seit Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren, und man kann sie nur lernen, wenn sie einem von einer anderen Person beigebracht wird.James R. Doty

Eine wahre Geschichte

Dies ist die wahre Geschichte des James Doty, der mittels vier einfacher Übungen lernt seine kühnsten Träume zu realisieren. Der 12-jährige James stammt aus ärmlichen Verhältnissen und einem sozial schwierigen Umfeld. Dennoch schafft er es mit Hilfe von Ruth’s Magie einen Wege einzuschlagen, der ihn letztendlich an die Universität Stanford führt, wo er nach wie vor als Professor für Neurochirurgie tätig ist.

Nur vier einfache Übungen …

Es waren vier einfache Übungen, die Ruth James damals innerhalb von sechs Wochen beibrachte. Methoden, die ihn dazu befähigen sollten, die Verbundenheit von Herz und Hirn zu nutzen, um „echte“ Wünsche zu realisieren.

  1. Entspanne deinen Körper
  2. Zähme deinen Geist
  3. Öffne dein Herz
  4. Formuliere eine klare Absicht

Atmung und Entspannung sind die ersten Schritte auf dem Weg zur Beherrschung des Geistes.

Die Beherrschung des Geistes befähigt uns nicht nur die Welt mit neuen Augen zu sehen, auch die Welt sieht uns und reagiert auf uns auf ganz neue Art und Weise.

Konzentriere dich jetzt auf die Kerze. Auf das Licht der Kerze.<<
Dann bat sie mich mehrmals tief ein- und auszuatmen und dabei in die Flamme zu schauen.
>>Denk nur noch an das Kerzenlicht. Immer wenn deine Gedanken abschweifen, lenkst du sie wieder zurück zum Licht.<<James R. Doty

Über diese und ähnliche Übungen brachte Ruth James bei, seinen Körper zu entspannen und seinen Geist zu zähmen, um somit Kontrolle über die eigene Aufmerksamkeit zu erlangen. In dieser Fähigkeit der Aufmerksamkeitssteuerung liegt die wahre Magie des Lebens. Sie ermöglicht uns jene Dinge in unser Leben zu lassen, die wir uns von Herzen wünschen.

Du musst begreifen, dass das, wovon du glaubst, du wünscht es dir, nicht immer das Beste für dich und andere ist. Du musst dein Herz öffnen, um herauszufinden, was du dir wünscht, bevor du mit dem Trick beginnst.James R. Doty

Der Neurochirurg, der sein Herz vergessen hatte …

Diese wichtige Anweisung von Ruth, das Herz immer im Spiel zu halten, geriet bei James über die Jahre in Vergessenheit. Ein Fehler, den er auf schmerzhafte und sehr lehrreiche Art und Weise wiedergutmachen durfte.

Ja, hätte ich damals nur besser auf ihre Worte gehört! Hätte ich doch schon mit zwölf gelernt, anderen Menschen und der Welt mit einem weit geöffneten Herzen zu begegnen. Wie viel Leid hätte ich dadurch wohl vermieden?James R. Doty

Was mich dieses Buch lehrte:

  • Nicht jeder Wunsch ist tatsächlich gut für uns.
  • WÜNSCHEN – WOLLEN – BRAUCHEN sind völlig unterschiedliche Dinge.
  • Es ist das Herz, das uns immer wieder die richtigen Impulse liefert. Daher macht es Sinn „HERZ HÖREN“ zu lernen.
  • Es gibt ein „Alphabet des Herzens“, das uns lehrt die Welt mit neuen Augen zu sehen und der Sprache mehr Herz zu geben.

Eine wahre Geschichte über einen Jungen, der seinen „Daumen“ verlor und sein Herz fand. Ein unvorstellbar schönes und schlaues Buch über das kluge Zusammenspiel von Herz und Hirn.

Jetzt ist es an Ihnen, Ihre eigene Magie zu erschaffen und sie anderen beizubringen. Wenn Herz und Hirn zusammenarbeiten, erschaffen sie die außergewöhnlichste Magie, die es gibt. Sie hat nichts mit Illusionskunst oder Taschenspielertricks zu tun.
Es ist echte Magie.James R. Doty

Lese-Tipp: James R. Doty: Der Neurochirurg, der sein Herz vergessen hatte (ISBN-Nr.: 978-3-95803-110-4)


Du willst automatisch über aktuelle Beiträge von >>worte formen bilder<< informiert werden? >>Blog abonnieren!