Verbundenheit – Wenn Sprache uns die Nähe raubt!

Illustration - Symbol der Verbundenheit zwischen zwei Menschen

Abstand, Sperre, kontaktlos, Heimquarantäne, „das Leben einfrieren“, Isolation, #socialdistancing, #stayathome … viele Begrifflichkeiten und Hashtags der Distanz prägten 2020 unseren sprachlichen Alltag. Wichtig waren diese Initiativen des Abstands, um unsere Gesundheit zu wahren. Aber welche Spuren haben diese Worte auf unserer mentalen Landkarte hinterlassen?

Wenn sich Worte emotional aufladen!

Nicht selten erlebe ich es in meinem Alltag als Coach, dass ein einzelnes Wort bei meinem Gegenüber einen wahren Gefühlsorkan auslöst. Ein Wort, dem man bei nüchterner Betrachtung kaum einen zweiten Blick schenken würde, aktiviert andernorts eine innere Bilderkette, die großes Gefühlskino zur Folge hat.

Große Macht übt das richtige Wort aus. Immer wenn wir auf eines dieser eindringlichen Worte stoßen, ist die Wirkung physisch und geistig – und blitzartig spontan.Mark Twain

Steter Tropfen höhlt den Stein! Wenn Begrifflichkeiten immer wieder mit emotionalen Situationen in Verbindung gebracht werden, färbt sich der Begriff Schritt für Schritt mit dieser Emotion ein. Emotionale Konditionierung nennt sich dieser Prozess, mit dem prinzipiell jedes Wort emotional aufgeladen werden kann. (vgl. S. Schramm, C. Wüstenhagen)

Emotionale Wörter lassen auch unseren Körper nicht kalt. Unser Herz verändert seinen Takt, sowohl bei positiven als auch negativ belegten Wörtern. Diese körperliche Reaktion passiert auch dann, wenn wir die Worte nur unbewusst wahrnehmen.

Metaphern – wenn Worte Bilder formen!

„Das Herz brechen“, „Die Rechte mit Füßen treten“, „Ein Meer aus Tränen“ … wenige Worte reichen aus, um eine Kette an Assoziationen und Emotionen hervorzurufen. Genau das verleiht Metaphern eine nicht zu unterschätzende Macht. Sie aktivieren Erinnerungen (innere Bilder) und geben damit den Weg vor, wie wir eine Information bewerten und welche Handlungsentscheidung wir treffen. Metaphern wirken wie ein Scheinwerfer, sie werfen Licht auf einen Punkt/ein Bild und lassen den Rest im Dunklen verschwinden.

Der Linguist Georg Lakoff fasst es in klaren Worte: „Metaphors hide and highlight“ – was gesehen werden soll, wird gesehen. Grund genug, um sich wohl zu überlegen, welchen Metaphern man jetzt Raum gibt …

Wenn Sprache uns Verbundenheit schenkt!

In all dem physischen voneinander (Ab)Getrenntsein in den Monaten der Pandemie, war mein Bedürfnis nach sprachlicher Nähe, die Verbundenheit schafft, riesig groß. Es galt den mentalen Scheinwerfer ganz bewusst auszurichten und unsere Wahrnehmung mit ein paar Worten und Bildern der Verbundenheit zu füttern.

„Gemeinsam schaffen wir das“ – „Gemeinsam sind wir stärker“ – „Team Österreich“ – „Gesund bleiben“ – „zusammenhalten“ – „Solidarität“ … viele stärkende und verbindende Begrifflichkeiten fanden ihren Weg in das sprachliche Miteinander.

#verbundenbleiben – mit Kreativität Nähe schaffen!

Fakt ist, Worte hinterlassen Spuren in unserem Gehirn. Sind die Worte emotional aufgeladen, reagiert unser Gehirn schneller und speichert diese besser im Gedächtnis ab. Wiederholen wir die Worte, und koppeln wir sie im Idealfall an eine positive Emotion, wird aus der schmalen Gedankenspur Schritt für Schritt eine stabile Gefühlsautobahn.

Trotz physischer Distanz hatten wir die Wahl, mental das Getrenntsein oder das Verbundenbleiben zu verankern. Ich habe mich 2020 ganz bewusst fürs Verbundenbleiben entschieden und habe mit der Initiative #verbundenbleiben einen mehr oder weniger lauten Aufruf gestartet: „Findet kreative Mittel und Wege, wie ihr mit euren Liebsten trotz notwendiger Distanz in Verbindung bleibt und erzählt davon. Damit immer mehr Geschichten der Verbundenheit ihre Runden ziehen. Was ist mit dem guten alten Brief? Ein paar achtsame Worte im Briefkasten, statt am Handy-Display, schaffen so viel mehr an Nähe!

Viele Postkarten und Briefe, samt ausgedruckter Erinnerungsbilder, haben sich von meinem Schreibtisch aus auf den Weg quer durch Österreich gemacht. Das Öffnen des eigenen Postkastens wurde nicht selten von einem breiten Lächeln, Ausdruck purer Freude, begleitet, weil sich die Verbundenheit über den Postweg ihren Weg zu mir gesucht hat.

#verbundenbleiben – die Bildsprache

Als Mentaltrainerin versuche ich die richtigen Worte zu finden, um Impulse zu initiieren, die positiv nachhallen. Als Illustratorin poppt meist zeitgleich zum Wort ein Bild auf. Aus dem Bedürfnis nach Verbundenheit, trotz notwendiger Distanz, sind 2020 besondere Illustrationen entstanden, die mich auch heute noch begleiten.

Illustration - Symbol der Verbundenheit zwischen zwei Menschen

#verbundenbleiben #gesundbleiben #kreativbleiben

P.S.: Haben wir jetzt wieder zur notwendigen Nähe zurückgefunden?


Worte schenken

*worte formen bilder* – Illustrationen, die Nähe, Verbundenheit und Wohlbefinden schaffen. Notizblöcke, Poster, Tassen … eine bunte Vielfalt, die dir im Alltag positive Impulse schenkt.


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