Weniger denken. Mehr schreiben.

Unentwegt bewegt es sich, das gedankliche Karussell. Unser Gehirn ist der unermüdliche Motor, der uns nicht stillstehen lässt. Bilder von uns selbst, von anderen und der Welt spulen sich durch unsere neuronalen Netzwerke. So wunderbar unser Denken sein kann, so sehr fordert es uns auch. Ungefragt schleicht sich so manches gedankliche Muster in unsere tägliche Routine:

„Ich kann nicht …“ – „Ich muss …“ – „Ich darf nicht …“

Im simplen Glaubenssatz-Format werden die Spuren gezogen. Gedanken formen sich zu inneren Bildern. „Film ab!“ – die innere Fiktion wird zur äußeren Realität indem wir ins Handeln kommen.

  • Zu 95% läuft der Gedankenfilm unbewusst ab.
  • In 90% der Fälle wählen wir immer die gleich Spur.
  • Der innere Gedankenfilm überdeckt die äußere Realität – 80/20 lautet hier das überraschende Verhältnis.

So viel Intellekt wurde uns geschenkt und dennoch begnügen wir uns mit einer Gedankenspur und blenden die Realität fast vollständig aus?

Gut oder böse – schwarz oder weiß – like it or not! – Herz auf Rot oder Ignoranz auf Grün? Denken wir wirklich in diesen eigens gezimmerten Schubladen? Ist das unser Weg, um der Vielfalt der Eindrücke Herr zu werden? Oder sollten wir einfach …

… weniger denken und mehr schreiben?

Ja, das täte uns gut!

Wird dem Gedanken durch die Schrift Form gegeben, wird ihm durch die Form Raum geschenkt und durch den Raum Präsenz verliehen – dann sehen wir schwarz auf weiß, wohin uns unsere Gedankenspuren tatsächlich führen.

Schreiben kann so vieles sein …

Im Alltag ist es ein unabkömmliches Hilfsmittel. Email, ToDo-Listen, Projekt-Konzepte, PR-Texte etc., mehr oder weniger geübt zaubern wir die Worte aufs Papier. Nur selten lösen sich dabei die Finger von der Tastatur.

Das „zweite“ Schreiben!

Da gibt es aber noch dieses „zweite“ Schreiben, wo Stift und Papier die Vermittler zwischen Gedanken und Welt sind. Wo die Intuition Wort für Wort aneinanderreiht. Wo der innere Zensor schweigend ins Leere starrt. Dieses „zweite“ Schreiben verfolgt nicht immer einen Zweck, und dennoch ist sein Wirkungskreis groß.

  • Ob Morgenseiten, die uns achtsam in den Tag starten lassen.
  • Ob Dankbarkeitsbuch, das uns die Augen fürs Glück öffnet.
  • Ob Affirmationen, die uns neue innere Bilder schenken.

Es gibt viele Methoden um schreiberisch ins freie Denken zu kommen.

Illustration Achtsame Worte

Jetzt mehr schreiben!

Lege dir jetzt ein Blatt Papier (A4-Format) bereit und vervollständige, ohne groß nachzudenken, folgende Sätze:

  • Ich schätze …
  • Kaffee trinke ich immer …
  • Loslassen kann ich …
  • Traurig war ich …
  • Ein Stück Kuchen ist …
  • Das Glück zeigt sich …

Nach dem Vervollständigen dieser Sätze bleibt der Stift am Papier. Ganz egal wo du gerade gedanklich stehst, fülle die restliche A4-Seite mit den Gedanken, die JETZT auftauchen.

Wichtig: kein innerer Zensor schreit laut „NEIN!“, keine Rechtschreibprüfung korrigiert, kein Stopp bremst den Schreibfluss.

Du weißt trotzdem nicht, was du schreiben sollst? Dann notiere die Worte „Ich weiß nicht was ich schreiben soll“ immer wieder aufs Papier. Es wird der Punkt kommen, wo sich neue Gedanken und Worte formen, die auf die Papierbühne wollen.

Am Ende der A4-Seite angelangt? Die Worte sind geschrieben, welches Gefühl bleibt?

Mehr Schreiben.

Schreiben ist eine köstliche Sache; nicht mehr länger man selbst zu sein, sich aber in einem Universum zu bewegen, das man selbst erschaffen hat.Gustave Flaubert

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